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Das Altstädter Rathaus und die Rathausuhr

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Kurzinfos vom Prag-Guide

  • Das Altstädter Rathaus und die Rathausuhr sind wichtige Sehenswürdigkeiten auf dem Altstädter Ring.
  • Baubeginn des Rathauses war 1338, als man ein ursprüngliches Bürgerhaus erweiterte. Die grundlegenden Bauten dauerten bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts. Im Jahre 1410 ging die astronomische Uhr in Betrieb. Die letzte größere Umgestaltung erfolgte ab 1835. 
  • Der Nordflügel im neogotischen Stil wurde 1945 von abziehenden deutschen Truppen zerstört. 
  • Architektur: Während die Erkerkapelle im gotischen Stil erbaut wurde, stellen die übrigen Gebäude des Altstädter Rathauses einen architektonischen Stilmix dar.
  • 27 Anführer des böhmischen Aufstands zu Beginn des 30jährigen Kriegs wurden am 21. Juni 1621 vor dem Altstädter Rathaus hingerichtet. Daran erinnern 27 Kreuze im Straßenpflaster.
  • Die Rathausuhr ist eine astronomische Sonnenuhr.
  • Von 9  bis 21 Uhr wird zur jeden vollen Stunde ein kleines Glockenspiel gezeigt, die eine große Attraktion und Zuschauermagnet ist.

Adresse und Route per Google-Maps:

Staroměstské nám., 110 00 Prag

Wegbeschreibung:
Den Altstädter Ring erreichen Sie am Einfachsten mit der Metro-Linie A, Station Staroměstská. Danach gehen Sie einfach die Kaprova runter, überqueren den Nám. Franze Kafky (mit dem Kafka-Geburtshaus) und gehen an der St.-Niklas-Kirche vorbei.

Route zum Altstädter Ring per Google-Maps »

Hinweise zur Barrierefreiheit

Eingang
Der Gehweg vor dem Gebäude ist mit Mosaikfliesen gepflastert und hat eine seitliche Tönung (bis zu 7 % Gefälle). Der Haupteingang ist unzugänglich, über +2 Treppen und eine einflügelige Eingangstür (Breite 147 cm) öffnet sich nach innen. Es folgt ein Informationszentrum mit einer Theke (Höhe 100 cm, 114 cm). Weiter links befindet sich ein Eingang zum Kreuzgang. Auf der rechten Seite führt ein Zugang über eine ständig geöffnete Schiebetür zum zentralen Treppenhaus mit zwei Aufzügen. Rechts vom Haupteingang (Turmtor) befindet sich ein teilweise zugänglicher, nicht markierter und verschlossener Eingang. Vor dem Eingang befindet sich +1 Stufe (Höhe 14 cm, Tiefe 137 cm). Links neben dem Eingang befindet sich eine Gegensprechanlage mit Klingel (Höhe 135 cm). Zur Überwindung der Stufe steht an der Pförtnerloge eine tragbare Rampe mit zwei Brettern (Steigung 30 %, Länge 200 cm) zur Verfügung. Die tragbare Rampe mit doppeltem Boden führt direkt zur doppelflügeligen Eingangstür (Hauptflügelbreite 90 cm, Seitenflügelbreite 100 cm) mit einer Steinschwelle (Höhe 2 cm), die sich von innen manuell öffnen lässt. Eine anschließende geräumige Halle führt über eine manuell zu öffnende zweiflügelige Tür (Breite 2 x 80 cm) zum zentralen Treppenhaus mit Aufzügen und einem Pförtnerhaus (Schalterhöhe 110 cm). Der Zugang zu den anderen Etagen (1., 3., 4.) ist über zwei identische Aufzüge möglich.

Innenraum

Zugang zum Kreuzgang:
Der Zugang zum Kreuzgang erfolgt durch den Haupteingang und durch zwei einflügelige Tore (Breite 146 cm) auf der linken Seite, die sich manuell nach außen öffnen. Am Eingang befindet sich ein Kassenschalter (Höhe 80 cm). Der Ausstellungsraum im Kreuzgang ist ohne Aufriss. Ein weiterer Ausstellungsraum befindet sich im ersten Stock über dem Kreuzgang. Die einflügelige Eingangstür (Breite 93 cm, Höhe +5 cm) im Erdgeschoss öffnet sich zu einer Treppe (+13, +6, +15 Stufen).

Saal der Architekten:
Ein Plattform-Treppenlift kompensiert +8 Stufen im 4. Stockwerk, vom Aufzug bis zu einem erhöhten Stockwerk, wo sich der Saal der Architekten befindet. Der Eingang zum Saal erfolgt über eine zweiflügelige Tür (Hauptflügelbreite 86 cm, Seitenflügelbreite 90 cm), die sich nach innen öffnet. Die Ausstellungsfläche ist frei von Erhöhungen. Am Eingang befindet sich eine Kasse mit einem Tresen (Höhe 100 cm).

Führung:
Der Zugang zu den historischen Sälen im ersten Obergeschoss ist durch eine Treppe (+5, +9), die sich am Anfang des Rundgangs befindet, unzugänglich. Der Eingang führt entlang der Kassentheke (Höhe 90 cm) zum Primátorský salonek (Bürgermeistersalon); links über +3 Stufen befindet sich eine gotische Kapelle mit einer zweiflügeligen Eingangstür (Breite 77 cm), die sich nach außen öffnet. Weiter geht es rechts über +10, +1 Stufe in den radni sal (Ratssaal) durch eine verengte Tür (74 cm breit). Die Besichtigungstour geht weiter über +3 Stufen und durch eine weitere Tür mit einem verengten Durchgang (Breite 73 cm) in das Foyer des Brožíkova-Saals auf der Ebene des zweiten Stocks. Vom zweiten Stockwerk führen +3 Stufen in den Brožíkova-Saal und den Jiříkova-Saal (Zugang nach Absprache mit dem diensthabenden Wachmann). Der Rundgang führt weiter hinunter in die unterirdischen Treppenhäuser und Bereiche mit gesperrten Durchgängen.

Turm:
Der Zugang zum Turm des Alten Rathauses ist vom dritten Stock aus möglich. Der Turm verfügt über eine separate Kasse, die sich gegenüber den zentralen Aufzügen befindet. Der Zugang zur Kasse erfolgt über eine zweiflügelige Tür (Breite 2 x 70 cm), die sich manuell nach innen öffnen lässt. Links von den Aufzügen steht ein Plattform-Treppenlift zur Überwindung von Treppen (+3, +7 Stufen) zur Verfügung; er gleicht die Höhenunterschiede auf einem Weg vom Hauptgebäude zum Turm aus. Ein kurzer Gang verbindet den Treppenlift mit dem Turm über eine einflügelige Tür (Breite 79 cm), die sich zum Bahnsteig hin öffnet. Unmittelbar nach der Tür führt eine gerade Rampe (Steigung 20 %, Breite 94 cm, Länge 150 cm) zu dem runden Aufzug. Im Turm ist nur der gläserne innere Beobachtungsraum zugänglich. Der Manövrierraum ist ausreichend. Zum äußeren Torbogen führt eine einflügelige Tür (Breite 86 cm), die sich nach innen öffnet. An der Tür befindet sich eine robuste Steinschwelle (Höhe -15 cm, +10 cm, Tiefe 48 cm). Der Bogengang im Freien (Breite 77 cm) ist um den gesamten Umfang herum mit einem steinernen Trittbrett eingegrenzt.

Galerie:
Im zweiten Stock, links vom Aufzug, befindet sich eine Galerie. Eine einflügelige Eingangstür (Breite 106 cm) öffnet sich nach innen. Der größere Teil der Ausstellungsfläche ist frei zugänglich, ein kleinerer Bereich ist über eine Treppe (+3 +12 Stufen) erreichbar.

Aufzug
Der Zugang vom Erdgeschoss bis zur vierten Etage wird durch zwei identische Aufzüge gewährleistet (automatisch öffnende Türbreite 100 cm; Fahrkorb: Breite 151 cm, Tiefe 90 cm). Die äußeren Bedienfelder befinden sich in maximaler Höhe von 117 cm, Einbuchtung 36 cm; die inneren Bedienfelder befinden sich in einer Höhe von 117 cm und sind um 17 cm von der Ecke versetzt. Die Aufzüge sind mit einem Sitz, Handläufen an der Rück- und Seitenwand und einem Spiegel an der Seitenwand ausgestattet. Zum Turm führt, abgesehen von der Wendeltreppe, ein verglaster Rundaufzug (Türbreite 106 cm; Korbbreite, Durchmesser 117 cm). Die äußeren Bedienfelder sind maximal 111 cm hoch, die inneren Bedienfelder sind 117 cm hoch. Die Ausstattung besteht aus einem Handlauf, ein Sitz fehlt. Plattformlift zum TurmZur Überwindung einer Treppe (+3, +7 Stufen), die das Hauptgebäude mit dem Turm verbindet, ist ein Plattform-Treppenlift vorhanden (Tragfähigkeit 200 kg, Breite 77 cm, Tiefe 85 cm). Der Transportbereich ist unzureichend. Eine begrenzte Transportfläche befindet sich auch am oberen Eingang (Breite 81 cm, Tiefe 134 cm), an dem sich das Sicherheitstor (Breite 81 cm) zur Plattform befindet. Der Bahnsteigaufzug ist verschlossen, der Betrieb wird durch Sicherheitspersonal gewährleistet. Plattformlift zum Architektursaal Ein Plattform-Treppenlift gleicht +8 Stufen vom Aufzug im 4. Stock bis zum Doppelboden des Architektursaals aus. Der Plattformlift (Tragfähigkeit 250 kg, Breite 87,5 cm, Tiefe 92,5 cm) ist verschlossen, die Bedienung wird durch Sicherheitspersonal gewährleistet. Eine Türklingel (Höhe 110 cm), mit der der Sicherheitsdienst gerufen werden kann, befindet sich an der rechten Wand neben dem Ausgang des Aufzugs.

WC
Eine teilweise zugängliche Toilette (Türbreite 80 cm; Kabine: Breite 140 cm, Tiefe 177 cm) befindet sich im dritten Stock, rechts vom Ausgang der Aufzüge. Der Zugang zur Toilette befindet sich, von der Eingangstür aus gesehen, auf der linken Seite (Breite 81 cm). Die Toilette hat einen festen und einen klappbaren Haltegriff (Achsabstand 46 cm). Die Tür ist nicht beschriftet. Die Kabine ist verschlossen, der Schlüssel ist an der Kasse im ersten Stock des Turms erhältlich.

Parken
Reservierte Parkplätze befinden sich auf dem Altstädter Ring (Staroměstské náměstí) an der Ecke zur Pařížska-Straße. Zur Verfügung stehen vier senkrechte reservierte Plätze, aber mit den Parametern der gemeinsamen Räume.

Barrierefreie Stadtführung gewünscht? Infos hier »

Der Audioguide: Altstädter Rathaus und Astronomische Uhr

  • rathaus-astronomische-uhr.mp3

Zur Geschichte des Altstädter Rathauses

Ursprünglich stand an der Stelle des Rathauses ein Bürgerhaus, das einem Wölfflin von Steine gehörte. Nachdem König Johann von Luxemburg im Jahre 1338 den Pragern das Privileg der Stadtverwaltung erließ, kaufte man dieses Haus auf und baute es in mehreren Schritten um. Finanziert wurde das Ganze über eine Weinsteuer. Auch hierfür erhielt man vom König das Privileg. Als Erstes wurde das Haus um ein Geschoß angehoben, ebenso der schon vorhandene Turm vergrößert. Um 1350 wurde die Kapelle eingebaut. Ab 1360 baute man neben der Astronomischen Uhr weitere Gebäude am. Hierbei entstand der Rathaussaal. Nach zusätzlichen Umbauten wurde es Mitte des 15. Jahrhunderts schon wieder notwendig, den Verwaltungsbau um ein weiteres Haus im westlichen Bereich zu erweitern, der dann 1470 fertiggestellt war.

Der nächste Umbau ließ nicht lange auf sich warten: Schon um 1500 glich man dieses doch uneinheitliche Gebäude-Ensemble an, verzierte das Hauptportal mit plastischem Schmuck und verändert die Fenster der Eingangshalle im Renaissance-Stil. Die nächste größere Umgestaltung erfolgte um 1835 als man im Westflügel ein weiteres Haus („Zum Hahn“) anbaute und den Nordflügel abriss und durch ein einheitliches Gebäude im neogotischen Stil ersetzte. Dieser wurde 1945 von deutschen Truppen beim Abzug aus Prag gesprengt und besitzt heute nur noch einen kleinen Teilbereich. Die restlichen ausgebrannten Gebäudeteile wurden nicht wieder aufgebaut.

Tipp: Blick über Altstadt von oben

Wer einen Rundumblick über die Prager Innenstadt genießen möchte, sollte auf den 60 Meter hohen Turm des Rathauses steigen. Wer gut zu Fuß ist, nimmt die alte Treppe, für die übrigen Besucher steht ein moderner Lift zur Verfügung. Der Turm kann montags von 11 - 22 Uhr, an den anderen Tagen sogar schon von 9 bis wiederum 22 Uhr besichtigt werden.

Unser Tipp: Buchen Sie schon hier Ihre Eintrittskarte und vermeiden Sie lange Kassenschlangen!

Eintrittskarte für das Altstädter Rathaus

Die Rathausuhr

Eine touristische Attraktion ersten Ranges stellt die Rathausuhr dar. Zwischen 9 und 21 Uhr erfolgt zu jeder vollen Stunde ein Schauspiel, das viele Besucher anlockt: Erst hebt die Figur des Todes die Sanduhr und läutet das Sterbeglöckchen. Dann wandern die 12 Apostel in Zweierpaaren an jeweils einer Fensteröffnung vorbei und blicken kurz herunter. Zum Abschluss der Prozession kräht ein Hahn und die Turmuhr schlägt die jeweilige Stunde. Das ganze Spektakel dauert nur 45 Sekunden.

Die erste Fassung der Uhr wurde 1410 von Mikuláš aus Kaaden erbaut. Im Jahre 1490 wurde die Mechanik komplett neu von Magister Hanuš entworfen. Der Legende nach war dieses komplexe Uhrwerk so einmalig, dass man im Prager Rat mit aller Macht verhindern wollte, dass der begehrte Uhrenmacher andere Städte mit seiner Kunst beglücke. Man soll darauf auf die Idee verfallen sein den Uhrmacher zu blenden. Seine Rache war schrecklich: Der Geblendete ließ sich noch einmal zu seinem Meisterwerk führen, scheinbar um Abschied zu nehmen, steckte dann aber seine Hand in das komplexe Räderwerk, das darauf hin für Jahrzehnte unbrauchbar war.

Eine astronomische Uhr in allen Einzelheiten zu erfassen, ist für Laien kaum möglich. Die Prager Sonnenuhr ist in zwei ähnlich große Kreise aufgeteilt. Über die obere Scheibe, die sogenannte Sphäre, erkennt man den Umlauf der Sonne, des Mondes und der Zeit. Der äußerste Ring besitzt dabei eine Einteilung in 24 Felder und zeigt über goldige gotische Ziffern die böhmische Zeit, die römischen Ziffern darunter, die in zwei Mal zwölf Ziffern aufgeteilt sind, dagegen die ehemals „Wahre Ortszeit“, heute Mitteleuropäische Zeit. Zudem werden durch die Tierkreiszeichen die jeweiligen Monate angezeigt. Kenner lesen darüber hinaus über die gekrümmten Linien die Phasen des Mondes, des Sonnenstandes und die Stellung der Planeten ab. 

An den Seiten der oberen Scheibe sieht man vier Figuren, jeweils zwei links und rechts der Uhr. Sie stammen, ebenso wie die Steinmetzarbeiten, aus der Werkstatt von Peter Parler. Die Skulpturen ermahnen den Menschen nicht seine Lebenszeit zu vergeuden und symbolisieren die Eitelkeit (mit Spiegel), die Raffgier (mit einem Geldsack), den Tod (Skelett) und das Heidentum (in Gestalt eines Türken). Die Raffgier-Figur unterzog man 1945 einer „kosmetischen“ Operation, um die antisemitischen Stereotype zu eliminieren.

Die untere Scheibe dagegen dient als Kalendarium. Der äußere Ring ist in 365 Abschnitte aufgeteilt, der zu jedem neuen Tag um eine Position vorrückt.

Die meisten Originalteile der Uhr sind inzwischen im Stadtmuseum untergebracht.

Das Geheimnis des Heiligen Thomas

Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Apostelfiguren zerstört und mussten restauriert werden. Das übernahm Vojtěch Sucharda, der ein bekannter Holzschnitzer und Puppenspieler war. Von ihm stammen auch die streng symmetrisch angeordneten Figuren mit ihren fließenden Togen und Hauben auf den Köpfen, die man am Eckturm des Koruna-Palastes bewundern kann. Der Künstler war anscheinend wenig erfreut über den Auftrag am Altstädter Turm. Ihm schwebte eine komplette Neugestaltung der Uhr vor. Seinen Unmut hielt er in einem 18-seitigen Brief fest, den er in der Apostelfigur des heiligen Thomas versteckte. Aufgefallen ist das Ganze bei Renovierungsarbeiten im Jahre 2018, als man bemerkte, dass diese Figur um einiges weniger wog als die anderen. Man röntge sie darauf hin und entdeckte schnell den Hohlraum mit dem Brief darin.


Öffnungszeiten:

Dienstag - Samstag: 10 - 13 Uhr und 15 - 17 Uhr

Sonntag und Montag geschlossen.

Icon Eintritt

Eintritt:

Eintrittspreise für Rathaus und Turm:

Normal: 250 Kč
Ermäßigt: 150 Kč
Für Familien: 500 Kč

Umrechnungshilfe

CZK = Tschechische Kronen
Ungefährer Wert: 1 € = 24 CZK

Kartenansicht: