Der Havlíček-Park
Kurzinfos vom Prag-Guide
Zur Zeit Karls IV. existierte hier ein Weinhang.
Der deutsche Industrielle Moritz Gröber erwarb dieses Areal und ließ sich hier eine Sommerresidenz im Neorenaissance-Stil erbauen.
Der Entwurf stammte von dem Architekten Anton Viktor Barvitius, die Umsetzung übernahm František Havel zwischen 1871 und 1888.
Um die Villa herum wurde ein englischer Garten mit künstlichen Seen, einer künstlichen Höhle und Pavillons errichtet.
Nach der Tod des Besitzers ging das Anwesen an die Gemeinde Vinohrady über. Seit 1906 ist der Park der Öffentlchkeit zugänglich.
In den Jahrzehnten vor der politischen Wende verkam das Areal zusehend. In den letzten Jahren wurden aber Park und Gebäude sukzessiv restauriert.
Adresse und Route per Google-Maps:
Vinohrady, 120 00 Prag 2, Tschechien
Wegbeschreibung:
Der Prak befindet sich in der Nähe der Trambahn-Station "Nádraží Vršovice".
Zur Baugeschichte
Schon seit der Zeit Karls IV. existierte zwischen Vinohrady und Vršovice jener Weinhang, der von dem deutschen Industriellen Moritz Gröber um 1870 erworben wurde und der in den folgenden Jahren zu dessen Sommerresidenz umgebaut wurde. So entstand eine zweigeschossige Luxusvilla im Neorenaissance-Stil. Der Entwurf stammte von dem böhmischen Architekten Anton Viktor Barvitius, den Bau übernahm František Havel zwischen 1871 und 1888. Die Innenausstattung der Villa gestaltete Josef Schulz. Um die Villa herum wurde ein Garten im englischen Stil angelegt mit einem Springbrunnen, künstlichen Seen und sogar einer künstlichen Höhle darin. Sehenswert ist auch das heutige Gartenkaffeehaus, das sich in einem Pavillon befindet, in dem der Besitzer ursprünglich eine Kegelbahn einrichten ließ. Im Garten kann man bis heute ein reichhaltiges Gehölzsortiment erkennen, das bis zu 120 unterschiedliche und teilweise selten Arten umfasst. Darunter ist beispielsweise der Ginkgo-Baum, der amerikanischer Zürgelbaum, Balsam-Pappeln, Blaseneschen und vieles mehr. Übrigens nennen die Prager den Ort nur kurz Grébovka.
Wenige Jahre nach der Fertigstellung starb der Besitzer. Eine Zeit lang vermieteten die Erben die Villa. So lebte hier die Enkelin von Kaiser Franz Joseph I. hier mit ihrem Mann Fürst Windischgrätz. Nach ihrem Auszug im Jahre 1905 wurde das Anwesen an die Gemeinde Vinohrady verkauft, die es seit 1906 der Öffentlichkeit zugänglich machte.
In den Folgejahren verkam das Areal zusehends und wurde erst nach der politischen Wende wieder sukzessiv restauriert. In der herrschaftlichen Villa, die nur zu Konzerten und Ausstellungen dem Publikum offensteht, ist heute ein Schulungszentrum für Juristen eingerichtet. Wohl als Ermahnung an die vergangenen Zeiten geht der juristische Nachwuchs nun täglich an den kommunistischen Emblemen Hammer und Sichel vorbei, die sich über der Marmortreppe befinden.
Öffnungszeiten:
Gottesdienste:
November – März: täglich von 06.00 – 22.00 Uhr
April – Oktober: täglich von 06.00 – 24.00 Uhr