Mozart und Prag – Eine besondere Verbindung

Prag nahm in Mozarts Leben einen besonderen Platz ein. Während der Komponist in Wien oft mit wechselhafter Resonanz konfrontiert war, wurde er in der böhmischen Hauptstadt mit echter Begeisterung empfangen. Vor allem seine Oper Die Hochzeit des Figaro fand hier deutlich mehr Anklang als in Wien. Das Prager Publikum bewies musikalisches Verständnis und schätzte Mozarts Innovationskraft – eine Tatsache, die ihn nachhaltig beeindruckte.

Sein berühmtestes Zitat über die Stadt – „Meine Prager verstehen mich“ – mag historisch nicht eindeutig belegt sein, bringt aber dennoch die gegenseitige Wertschätzung treffend auf den Punkt. Insgesamt reiste Mozart mindestens drei Mal nach Prag, jeweils auf Einladung wohlhabender Musikfreunde. Sein erster Aufenthalt 1787 gipfelte in der legendären Uraufführung von Don Giovanni im Ständetheater. Auch bei seinem letzten Besuch 1791 stand wieder eine Oper auf dem Programm: La clemenza di Tito, komponiert anlässlich der Krönung Leopolds II. zum böhmischen König.

Prag war nicht nur Aufführungsort – es war auch ein Ort der Inspiration, Gastfreundschaft und künstlerischen Anerkennung.

Stadtführerin Alena auf Prag To Go

Prag-Guide Alena empfiehlt:

Mozarts Verbindung zu Prag ist einzigartig. In meinen Stadtführungen widmen wir uns nicht nur dem Ständetheater, sondern auch weniger bekannten Orten wie der Villa Bertramka oder dem Palais Pachta. Gerne zeige ich Ihnen auf einer speziellen Mozart-Tour, wie sehr die Musikgeschichte in Prag bis heute spürbar ist.

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Wichtige Mozart-Orte in Prag

Das Ständetheater

Ovocný trh 1, 110 00 Praha 1

Mozart dirigierte hier 1787 die Uraufführung von Don Giovanni, 1791 folgte La clemenza di Tito. Das klassizistische Theater ist weltweit das einzige erhaltene Opernhaus, in dem Mozart selbst auftrat und das noch heute in Betrieb ist.

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Villa Bertramka

Mozartova 169/1, 150 00 Praha 5 – Smíchov

Die Sommerresidenz der Familie Dušek diente Mozart als Rückzugsort. Hier soll er in Ruhe komponiert und Teile seiner Prager Opern vollendet haben.

Hinweis: Das Museum ist nicht durchgehend geöffnet – aktuelle Informationen prüfen.

Stadtwohnung der Familie Dušek am Altstädter Ring

Staroměstské náměstí 603/15, 110 00 Praha 1

Bevor sie sich in die Sommerresidenz Bertramka zurückzogen, bewohnten Josepha und František Dušek viele Jahre eine Stadtwohnung im Haus „U Kamenného beránka“ („Zum Steinernen Lamm“) direkt am Altstädter Ring. Mozart dürfte dort mehrfach zu Gast gewesen sein – sei es zu musikalischen Abenden oder privaten Treffen. Das Haus liegt gegenüber der Teynkirche und gehört zu den historisch markanten Bürgerhäusern des Platzes.

Bildnachweis: Tilman2007, commons.wikimedia.org/w/index.php

Klementinum

Mariánské náměstí 5, 110 00 Praha 1

Mozart war in diesem barocken Gebäudekomplex mehrfach zu Gast, vermutlich als Interpret oder Zuhörer bei Konzerten. Die weitläufige Anlage mit Bibliothek und Spiegelkapelle war ein kultureller Mittelpunkt des 18. Jahrhunderts.

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Bildnachweis: VitVit, commons.wikimedia.org/w/index.php

Teynkirche

Týnská 604/6, 110 00 Praha 1 (Eingang vom Altstädter Ring aus)

Hier wurde im Dezember 1791 ein Requiem zu Ehren Mozarts abgehalten. Zahlreiche Prager Musiker und ein eigens gegründeter Chor beteiligten sich an der Gedenkfeier.

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Palais Clam-Gallas

Husova 20, 110 00 Praha 1

In diesem barocken Stadtpalais nahm Mozart an Empfängen des Prager Adels teil. Nach zeitgenössischen Berichten musizierte er dort auch selbst – vermutlich im Rahmen eines privaten Hauskonzerts.

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Alter Königspalast auf der Prager Burg

III. nádvoří 48/2, 119 01 Praha 1 – Hradčany

Anlässlich der Krönung Leopolds II. wurde hier 1791 La clemenza di Tito uraufgeführt. Die Oper war ein kaiserlicher Auftrag und entstand unter hohem Zeitdruck.

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Hotel Mozart Prague (ehemals Palais Pachta)

Karoliny Světlé 34, 110 00 Praha 1 – Altstadt

Im heutigen Hotel Mozart Prague, einst Palais des Grafen Jan Pachta, soll Mozart laut Überlieferung so lange „eingesperrt“ worden sein, bis er versprochene Kompositionen fertigstellte. Das Haus zählt zu den elegantesten Barockpalästen der Altstadt.

Bildnachweis: VitVit, commons.wikimedia.org/w/index.php