Die Prager Altstadt

Geschichtliche Entwicklung

Erste Anfänge

Am Ostufer der Moldau gelegen sowie im Westen und Norden durch das Flussbett begrenzt, gehört die Altstadt zu den frühesten Besiedelungen des heutigen Prag. Erste Anfänge gehen auf das 10. Jahrhundert zurück als deutsche und jüdische Kaufleute im Verbund mit einheimischen Handwerkern sich hier niederließen. Die in der Geschichte immer auch spannungsreiche Verbindung zur Burg und damit zu den böhmischen Herrschern vollzog sich anfangs über die Judithbrücke und dann für Jahrhunderte ausschließlich über die Karlsbrücke.

Vom Mittelalter bis in die Neuzeit

Im Mittelalter verwandelte sich die Ansiedlung allmählich in eine Stadt mit einer eigenen Stadtmauer, der dann auch im Jahre 1231 durch Wenzel I. das Stadtrecht zugesprochen wurde. Große Bautätigkeiten, die auch sein heutiges Aussehen beeinflussten, erfolgten während der Gotik, in der Renaissance und im Barock-Zeitalter. 1784 erfolgte dann die Eingemeindung in die Königliche Hauptstadt Prag.

Die Veränderungen Ende des 19. Jahrhunderts

Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es danach in der Altstadt kaum noch größere Eingriffe. Das änderte sich schlagartig, als das benachbarte ehemalige Ghetto (Josefov) nahezu komplett abgerissen und im zeitgenössischen architektonischen Stil wieder aufgebaut wurde. Von dieser umfangreichen Assanierung waren auch wichtige Bereiche der Altstadt betroffen. So wurde die Nordseite des Altstädter Rings ebenso neu errichtet, wie die unmittelbar angrenzenden Gebiete um das planierte Josefov, die entlang der Kaprova oder des weiter östlich gelegenen Straßenzugs der Dlouhá verliefen. Doch nicht nur die Grenzgebiete zum ehemaligen Ghetto waren betroffen, sondern auch Straßenzüge hinter der Teynkirche, wie z. B. die parallel zur Celetná verlaufenden Štupartská und die sich in unmittelbarer Nähe befindliche Jakubská. Auch hier kam es zu umfangreichen Neubauten. Nicht weit davon entfernt kann man auch das Jugendstil-Gebäude des Gemeindehauses sowie die damals neu erschaffenen Bankpaläste in der Na Příkopě besichtigen, der ehemaligen Flaniermeile der deutschen Bevölkerung, das damals unter dem Namen "Am Graben" bekannt war.

Situation heute

Obwohl gerade die Prager Altstadt jedes Jahr Hunderttausende von Besucher aufnimmt, leben nur knapp 10.000 Menschen auf der ca. 1,3 Quadratkilometer großen Gesamtfläche der Prager Altstadt verteilt.

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