Das Ständetheater
Kurzinfos vom Prag-Guide
- Das Ständetheater ist eines der bedeutendsten Theater der Stadt und schrieb Musikgeschichte.
- Erbaut zwischen 1781 und 1783 im klassizistischen Stil, erlebte es die Urauffführung von Mozarts "Don Giovanni am 29. Oktober 1787.
- Den Bauauftrag erteilte der Musikliebhaber und Mäzen Graf Nostitz. Nach seinem Tod verkauften die Erben das Theater an die böhmischen Stände, daher auch der heutige Name.
- Das Theater hatte für die Tschechen eine große Bedeutung, obwohl bis 1920 vor allem deutschsprachige Stücke aufgeführt wurden und auch die Leitung bsi dahin deutschsprachig war.
- Neben Mozart arbeiteten hier auch Carl Maria von Weber und Gustav Mahler als Kapellmeister.
- Die Bronzefigur "Commendentatore" an der Nordwestecke wurde 2001 aufgestellt und erinnert an die Figur des Komturs aus Mozarts Oper "Don Giovanni".
Adresse und Route per Google-Maps:
Železná, 110 00 Staré Město, Prag
Wegbeschreibung:
Die Železná geht direkt vom Altstädter Ring aus. Die laufen Sie bis an ihr Ende bis sie linker Hand vor dem Ständetheater stehen.
Hinweise zur Barrierefreiheit
Eingang
Zum Haupteingang von der Železna ulice führt ein geneigter Gehweg (Neigung 2 %-7 %, Länge 3 m), gefolgt von einer Stufe (Höhe 17 cm, Tiefe 105 cm, Breite 192 cm). Die Haupteingangstür ist zweiflügelig (Hauptflügelbreite 62 cm, Seitenflügelbreite 67 cm) und lässt sich manuell nach außen öffnen. Hinter der Tür befindet sich ein geräumiges Vestibül (Breite 301 cm, Tiefe 201 cm) und eine weitere ähnliche Tür, die zum Foyer führt und sich zum Vestibül hin öffnet. Gegenüber der Tür befindet sich ein Platzanweiserschalter (Höhe 103). Ein Seiteneingang ermöglicht einen leichteren Zugang und führt direkt zum Aufzug im Inneren des Gebäudes. Der Seiteneingang befindet sich gleich um die rechte Ecke in der Rytirska ulice. Der Eingang ist nicht gekennzeichnet, aber es ist die erste zweiflügelige Tür (Hauptflügelbreite 72 cm, Seitenflügelbreite 75 cm) auf der rechten Seite, die sich manuell nach außen öffnen lässt. Auf der linken Seite der Tür befindet sich eine nicht gekennzeichnete Zwei-Wege-Ruftaste (Höhe 124 cm); dieser Zugang ist nur in Begleitung eines Saaldieners möglich. Hinter der Eingangstür befindet sich eine kurze Ausgleichsrampe (Neigung 11 %, Breite 142 cm, Länge 40 cm), die zur Aufzugstür führt. Der Hintereingang vom Ovocny trh ist nur für Servicezwecke gedacht. Die nächstgelegene Kasse befindet sich in der Železna ulice 24, der Zugang erfolgt über + 1 Stufe und eine einflügelige Tür (Breite 90 cm), die sich nach innen öffnet. Die Kasse ist mit einer Theke (Höhe 100 cm) und einem Terminal ausgestattet. Eine leichter zugängliche Kasse befindet sich in Nova Scena (Neue Szene), Narodni 4.
Innenbereich
Ein Aufzug erschließt alle für die Öffentlichkeit zugänglichen Etagen (Erdgeschoss bis zum zweiten Balkon). Ein Verkaufsstand (Thekenhöhe 116 cm) befindet sich im Erdgeschoss und ist vom Aufzug aus durch eine einflügelige Tür (Breite 77 cm) erreichbar, die sich manuell nach innen öffnen lässt. Eine Garderobe (Schalterhöhe 91 cm) befindet sich weiter unten, über + 4 Stufen. Die Garderobe und das Foyer im Erdgeschoss sind durch eine Treppe (+10, +16 Stufen) verbunden. Eine reservierte Loge und eine teilweise zugängliche Einzeltoilette befinden sich auf dem zweiten Balkon. Eine einflügelige Tür (Breite 76 cm) führt vom Aufzug zur Loge, sie öffnet sich zum Flur hin. Für Rollstuhlfahrer ist eine Loge, Nr. 13, reserviert (Tür: Breite 78 cm nach innen öffnend, Loge: Breite 163 cm, Tiefe 207 cm). Ein weiterer Verkaufsstand (Höhe der Thekenplatte 116 cm) befindet sich auf dem zweiten Balkon, der vom Aufzug und der Loge aus über 3 Stufen erreichbar ist (Höhe 15 cm, Tiefe 33 cm, Breite 153 cm).
Aufzug
Der Aufzug (automatische Tür: Breite 90 cm; Kabine: Breite 110 cm, Tiefe 137 cm) erschließt alle für die Öffentlichkeit zugänglichen Hauptgeschosse, vom Erdgeschoss/Straßenniveau bis zum zweiten Balkon. Der Aufzug ist verschlossen und nur in Begleitung des Theaterpersonals zugänglich. Vor dem Aufzug ist ausreichend Platz zum Manövrieren. Die Aufzugskabine ist mit einem Haltegriff und einem Seitenspiegel ausgestattet. Ein Klappsitz fehlt. Der Rufknopf des Aufzugs ist in einer maximalen Höhe von 120 cm angebracht; die maximale Höhe von 120 cm gilt auch für das Bedienfeld und seine Tasten innerhalb der Kabine.
WC
Eine einzelne, teilweise zugängliche Toilette (Türbreite 90 cm; Kabine: Breite 247 cm, Tiefe 158 cm) befindet sich auf dem zweiten Balkon, der Zugang erfolgt über den Flur (Breite 145 cm, Tiefe 240 cm; Türbreite 80 cm). Die eigentliche Toilette ist mit einem klappbaren Haltegriff ausgestattet und befindet sich links (Breite 85 cm) von der Eingangstür aus gesehen.
Parken
Der nächstgelegene reservierte Parkplatz befindet sich in der Rytirska ulice.
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Zur Geschichte des Ständetheaters
Das altehrwürdige Theater in der Prager Altstadt ist eines der bedeutendsten Konzert- und Opernhäuser der Stadt mit einer an Höhepunkten reichen Vergangenheit. Berühmt wurde das Musikhaus für seine Uraufführung des „Don Giovanni“ am 29. Oktober 1787, bei der Mozart selber am Dirigentenpult stand. Doch wirkten hier in späteren Jahren auch weitere namhafte Künstler: Carl Maria von Weber und Gustav Mahler arbeiteten als Kapellmeister und die Pianistin Clara Schumann feierte auf dieser Bühne große Erfolge. Im Jahre 1854 fand mit dem „Tannhäuser“ die erste komplette Aufführung einer Wagner-Oper im Ständetheater statt, dem dann 1856 „Lohengrin“ und „Der fliegende Holländer“ folgten.
Erbauen ließ diese klassizistische Sehenswürdigkeit der Musikliebhaber und Mäzen Graf Nostitz, seines Zeichens oberster Burggraf Böhmens, im Jahre 1773. Für die Eröffnung wurde Lessings „Emilio Galotti“ gegeben. Obwohl das Theater schon bald zum führenden Opernhaus der Stadt aufstieg, zwang nach dem Tod des Grafen Geldknappheit die Erben zum Verkauf des Hauses an die böhmischen Stände. Daher stammt auch der heutige Name.
Charakteristisch für das am westlichen Ende des ehemaligen Obstmarktes (Ovocný trh) befindlichen Theaters ist seine Vorhalle mit zwei korinthischen Säulenpaaren. Oberhalb der Säulen findet man die Inschrift „Patriae et Musis“ (dem Vaterland und den Musen), das auch auf die große Bedeutung des Hauses für die tschechische Identität hinweist. Dabei wurden bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs vor allem deutschsprachige Stücke für eine stetig abnehmende deutsche Minderheit aufgeführt. Bis 1920 dann tschechische Nationalisten unter dem Schlachtruf „Das Ständetheater für die Nation“ die deutsche Leitung vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg nannten die sozialistischen Machthaber das Haus in Tyl-Theater um, also nach dem Namen des Komponisten der tschechischen Nationalhymne, Josef Kajetán Tyl. Seit seiner grundlegenden Renovierung, die 1991 beendet wurde, heißt es nun wieder „Ständetheater“ und ist vom Programm her international ausgerichtet.
Das Innere „ist ein blau-goldener Traum“, so der Prag-Kenner Walter M. Weiss, dessen Eleganz sich über fünf U-förmige Ränge ausbreitet. Kein Wunder, dass in diesem Ambiente Milos Forman wichtige Szenen seines filmischen Meisterwerks „Amadeus“ drehte. Für Opernfreunde ist eine Aufführung im Ständetheater fast schon ein Pflichttermin, wer nur mal die Räumlichkeiten besichtigen möchte, meldet sich für eine Führung an.
Die Bronzefigur
An der Nordwestecke des Theaters wurde 2001 eine Bronzefigur aufgestellt, die einen leeren Mantel zeigt und an die Figur des Komturs aus der 1787 uraufgeführten Oper „Don Giovanni“ erinnert. Die Plastik stammt von der tschechischen Künstlerin Anna Chromy. Das Werk ist unter dem Namen „Cloak of Conscience“ (Deckmantel des Schweigens) bekannt geworden und steht in ähnlicher Form u. a. auch am Salzburger Dom, beim Archäologischen Nationalmuseum in Athen oder auf dem Gelände des Grimaldi Forums in Monaco.
Öffnungszeiten:
Kassen für Eintrittskarten:
Montag - Sonntag: 10 - 18.00 Uhr
Abendkasse: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Besichtigung des Ständetheaters:
Montag - Freitag: 9 - 17.00 Uhr
Eintritt
- Tickets und deren Preise können unter +420 224 901 erfragt werden.
- Führungen und deren Preise können unter +420 224902 erfragt werden.