Die schönsten Plätze und Märkte in Prag

Ob mittelalterlicher Marktplatz, barockes Stadtzentrum oder moderner Treffpunkt – Prags Plätze spiegeln die Geschichte der Stadt auf engstem Raum. Viele von ihnen sind nicht nur architektonisch bedeutsam, sondern spielen auch im städtischen Leben eine zentrale Rolle. Wochenmärkte, Feste und Versammlungen haben hier ebenso ihren Platz wie Cafés, Straßenmusik oder politische Debatten. Die folgende Auswahl stellt die wichtigsten Plätze und Märkte Prags vor, die sich für Besucher besonders lohnen – sei es wegen ihrer Atmosphäre, ihres historischen Werts oder als Ausgangspunkt für Stadtspaziergänge.

Altstadt (Staré Město)

Altstädter Ring in Prag

Altstädter Ring (Staroměstské náměstí)

Staroměstské náměstí, 110 00 Praha 1

Der Altstädter Ring ist einer der ältesten und bedeutendsten Plätze Mitteleuropas. Er entstand im 12. Jahrhundert als Marktplatz und ist seitdem ununterbrochen das politische und kulturelle Herz der Prager Altstadt. Umgeben von gotischen und barocken Gebäuden wie dem Altstädter Rathaus mit der astronomischen Uhr und der Teynkirche, bietet der Platz ein eindrucksvolles Panorama. Heute ist er ein zentraler Ort für Veranstaltungen, Weihnachts- und Ostermärkte sowie ein beliebter Treffpunkt für Touristen. Ein Besuch lohnt sich besonders in den frühen Morgenstunden oder abends, wenn der Platz stimmungsvoll beleuchtet ist.

Havelmarkt Prag

Havelmarkt (Havelské tržiště)

Havelská ulice, 110 00 Praha 1

Die Palacký-Brücke wurde 1876 eröffnet und war nach der Karlsbrücke die zweite steinerne Brücke über die Moldau. Sie verbindet die Neustadt mit dem Stadtteil Smíchov und spielte eine Schlüsselrolle für die industrielle Entwicklung des linken Ufers. Benannt ist sie nach dem Historiker František Palacký. Besonders markant sind die Statuen am Brückenkopf, die Szenen aus tschechischen Mythen darstellen.

Bethlehems-Platz Prag

Bethlehemplatz (Betlémské náměstí)

Betlémské náměstí, 110 00 Praha 1

Die Eisenbahnbrücke wurde 1872 errichtet, später mehrfach erneuert, und zählt zu den technischen Denkmälern der Stadt. Sie verbindet die Bahnhöfe Smíchov und Vyšehrad mit einer genieteten Stahlkonstruktion, die typisch für den Ingenieurbau des 19. Jahrhunderts ist. Neben den Gleisen führt auch ein schmaler Fußgängerweg über die Brücke. Heute steht sie unter Denkmalschutz und soll umfassend saniert werden.

Der Kohlenmarkt in Prag

Kohlenmarkt (Uhelný trh)

Uhelný trh, 110 00 Praha 1

Der Kohlenmarkt wurde bereits im 13. Jahrhundert als Handelsplatz angelegt und diente ab dem Spätmittelalter vor allem dem Kohlenhandel, woraus sich auch der heutige Name ableitet. Der Platz ist unregelmäßig geformt und wirkt mit seinen alten Bürgerhäusern und der kleinen Baumgruppe fast dörflich. Heute beherbergt er einige Cafés, eine Buchhandlung sowie kleinere Geschäfte und bildet eine ruhige Verbindung zwischen Wenzelsplatz und Altstädter Ring. Besonders auffällig ist die historische Statue „Der Frühling“ in der Platzmitte. Trotz seiner zentralen Lage bleibt der Kohlenmarkt oft übersehen – zu Unrecht, denn er bietet eine authentische Atmosphäre im Herzen der Altstadt.

Neustadt (Nové Město)

Bild vom Prager Wenzelsplatz

Wenzelsplatz (Václavské náměstí)

Václavské náměstí, 110 00 Praha 1

Der Wenzelsplatz ist kein Platz im klassischen Sinn, sondern eine großzügige Boulevardanlage mit leichtem Gefälle, die das wirtschaftliche Zentrum der Prager Neustadt bildet. Namensgeber ist der heilige Wenzel, dessen Reiterstandbild den oberen Abschluss vor dem Nationalmuseum markiert. Der Platz war Schauplatz zahlreicher historischer Ereignisse, etwa während des Prager Frühlings oder der Samtenen Revolution. Heute reihen sich Geschäfte, Hotels und Restaurants entlang der teils sanierten, teils modernisierten Fassaden. Besonders abends entfaltet der Wenzelsplatz seine Wirkung durch die breite Lichtachse hin zum Museum.

Platz der Republik (Náměstí Republiky)

Náměstí Republiky, 110 00 Praha 1

Der Platz der Republik verbindet Alt- und Neustadt und zählt zu den verkehrsreichsten und kommerziell wichtigsten Plätzen Prags. Zu den markanten Bauten gehören das Jugendstil-Gemeindehaus, das Palladium-Einkaufszentrum und das ehemalige Zolltor der Stadtbefestigung. Auf dem Platz selbst finden regelmäßig Märkte und saisonale Veranstaltungen statt, etwa zu Ostern und Weihnachten. Die Kombination aus historischer und moderner Bebauung verleiht dem Ort eine eigene Dynamik. Dank Metroanschluss und Straßenbahn ist der Platz ein zentraler Umsteigepunkt im Stadtverkehr.

Bild Karlsplatz in Prag

Karlsplatz (Karlovo náměstí)

Karlovo náměstí, 120 00 Praha 2

Der Karlsplatz zählt zu den größten innerstädtischen Plätzen Europas und wurde im 14. Jahrhundert unter Karl IV. als zentrales Forum der Prager Neustadt angelegt. Heute präsentiert er sich als Mischung aus Stadtpark, Verkehrsknotenpunkt und Verwaltungszentrum. Historisch bedeutsame Gebäude wie das Neustädter Rathaus oder das Fausthaus säumen den Rand, während im Inneren breite Grünflächen zur Erholung einladen. Der Platz dient zudem regelmäßig als Standort für kleinere Märkte und Veranstaltungen. Trotz seiner Größe wirkt er durch die Bepflanzung überraschend ruhig.

Kleinseite (Malá Strana) & Hradschin (Hradčany)

Der Kleinseitner Ring in Prag

Kleinseitner Ring (Malostranské náměstí)

Malostranské náměstí, 118 00 Praha 1

rotz reger Straßenbahnlinien und Busverkehr zählt der Kleinseitner Ring zu den eindrucksvollsten historischen Plätzen Prags. Der barocke Kirchenbau St. Nikolaus dominiert das Ensemble, das zudem von Adelspalästen, Arkaden und alten Bürgerhäusern gesäumt wird. Der Platz war einst politisches und wirtschaftliches Zentrum der Kleinseite und teilt sich heute in einen oberen und unteren Bereich. In den Arkadenlokalen und auf dem Pflaster zwischen den Gleisen herrscht reger Publikumsverkehr, dennoch bleibt die historische Wirkung erhalten. Besonders früh am Morgen oder in der Dämmerung zeigt sich der Platz von seiner fotogenen Seite.

Malteserplatz (Maltézské náměstí)

Maltézské náměstí, 118 00 Praha 1

Der Malteserplatz liegt nur wenige Schritte vom Trubel der Karlsbrücke entfernt, wirkt jedoch wie eine abgeschiedene Insel der Ruhe. Umsäumt von Palaisbauten und der barocken Johanniterkirche Mariä Verkündigung, strahlt er eine fast klösterliche Atmosphäre aus. Besonders auffällig ist der symmetrische Grundriss mit gepflasterter Fläche und umlaufender Randbebauung. Der Malteserorden war hier über Jahrhunderte präsent und prägte den Ort nachhaltig. Wer das leise, elegante Prag abseits der Hauptrouten sucht, findet hier einen idealen Zwischenstopp.

Kampa-Platz (Kampa)

Kampa, 118 00 Praha 1

Der Kampa-Platz liegt auf der gleichnamigen Insel Kampa an der Moldau und verbindet städtisches Leben mit ruhiger Flussatmosphäre. Umsäumt von historischen Bürgerhäusern, kleinen Cafés und dem bekannten Kampa-Museum, strahlt der Platz eine entspannte, fast mediterrane Stimmung aus. Der Platz ist ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge entlang der Moldau und bietet schöne Ausblicke auf die Karlsbrücke. Besonders beliebt ist der Ort bei Fotografen und Künstlern, da die historische Umgebung und die Skulpturen auf dem Platz besondere Perspektiven bieten. Auch abends herrscht eine ruhige, atmosphärische Stimmung, während das Wasser sanft den Platz umspielt.

Hradschin-Platz am Morgen

Hradschiner Platz (Hradčanské náměstí)

Hradčanské náměstí, 118 00 Praha 1 – Hradčany

Der Hradschiner Platz bildet das repräsentative Vorfeld der Prager Burg und zählt zu den architektonisch geschlossensten historischen Plätzen der Stadt. Er ist umgeben von barocken und klassizistischen Palästen wie dem Schwarzenberg-Palais, dem Erzbischöflichen Palais und dem Salm-Palais. Der Platz entstand im 14. Jahrhundert im Zuge der Erweiterung des Burgareals und wurde später unter Maria Theresia baulich gefasst. Heute bietet er weite Sichtachsen auf die Stadt und dient als Ort für Staatsempfänge und offizielle Zeremonien. Besonders eindrucksvoll ist der Zugang zur Burg durch das monumentale Haupttor mit der Schlosswache.

Vinohrady

Náměstí Míru

Platz des Friedens (Náměstí Míru)

Náměstí Míru, 120 00 Praha 2

Der Platz des Friedens bildet das Herz von Vinohrady und ist vor allem durch die neugotische Kirche St. Ludmila geprägt. Der weitläufige, symmetrisch angelegte Platz mit Blumenrabatten und Sitzbänken wird von Wohnhäusern der Jahrhundertwende umgeben. Märkte, Adventsstände und Stadtfeste machen ihn auch für Besucher interessant. Architektonisch markant sind zudem das Vinohrady-Theater und das gegenüberliegende Nationalhaus. Dank Metroanschluss und Straßenbahn ist der Platz gut erreichbar und ideal für einen Einstieg ins Viertel.

Jiřího z Poděbrad

Jiřího z Poděbrad (Platz des Georg von Podiebrad)

Náměstí Jiřího z Poděbrad, 130 00 Praha 3

Der großzügige Platz im Stadtteil Vinohrady ist bekannt für die monumentale Kirche des Heiligsten Herzens Jesu von Jože Plečnik. Rund um die Kirche erstreckt sich ein parkartiger Platz mit Spielplätzen, Ruhezonen und einem regelmäßig stattfindenden Bauernmarkt. Die Atmosphäre ist entspannt und stark vom lokalen Publikum geprägt. Besonders am Wochenende herrscht hier reges Treiben bei Kaffee, Streetfood und regionalen Produkten. Der Platz ist gut an das Straßenbahn- und Metronetz angebunden und eignet sich als Startpunkt für Spaziergänge durch das Viertel.