Prag-Guide Reinhard
Über mich
Ich bin Naturwissenschaftler, gebürtig aus Bayern, und lebe seit vielen Jahren mit meiner Familie in der wunderschönen Stadt Prag. Der Beruf und meine Frau, eine echte Pragerin, führten mich hierher und so konnte ich in die Stadt, ihre Geschichte und die Vielfalt eintauchen.
Als Vater von zwei lebhaften und neugierigen Kindern habe ich gelernt, wie wichtig es ist, die Welt mit staunenden Augen zu sehen – und genau das möchte ich auch anderen Kindern ermöglichen. Deshalb habe ich meine Leidenschaft für Geschichte, Erzählungen und kindgerechte Wissensvermittlung in etwas Besonderes verwandelt: Stadtführungen für Familien, bei denen die Freude und Begeisterung der Kinder im Mittelpunkt stehen.
Mich freut es, kleine Entdecker auf spannende Reisen durch Prag mitzunehmen – mit vielen Fragen, Anekdoten und Momenten zum Staunen. Mein Ziel ist es, Kindern, aber auch den Erwachsenen, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern ein echtes Gefühl für die Stadt zu wecken. Denn wer mit Freude lernt, behält nicht nur mehr, sondern erinnert sich ein Leben lang.

Interview mit Reinhard
Reinhard, du kümmerst dich in Prag um unsere jüngeren Gäste, um Familien mit Kindern und um Schulklassen. Wie bist du dazu gekommen, Tour-Guide zu werden und Touren speziell Kinder und Jugendliche zu machen?
Ich bin eigentlich Chemiker, aber durch meine eigenen Kinder habe ich gemerkt, wie viel Freude es macht, Wissen kindgerecht zu vermitteln. In Prag hat mich die Geschichte der Stadt gepackt – und so habe ich begonnen, Touren speziell für Familien und Schulklassen zu gestalten. Dabei ist mir wichtig, dass Kinder nicht nur zuhören, sondern aktiv entdecken und mit Spaß lernen.
Was macht eine gute Führung aus deiner Sicht aus?
Für mich ist das Wichtigste, authentisch zu sein. Die Gäste merken sofort, ob jemand nur einen Text runterspult oder wirklich für das brennt, was er erzählt. Eine gute Führung weckt Neugierde – vor allem bei Kindern – und schafft Momente, in denen man plötzlich Dinge mit anderen Augen sieht. Und natürlich: Es soll Freude machen. Wenn am Ende der Tour alle mit einem Lächeln gehen und etwas mitgenommen haben (und auch eine Überraschung), dann war’s eine gute Führung.
Gibt es ein weniger bekanntes Detail in Prag, das du immer deinen Gästen zeigst?
(Reinhard lacht) Natürlich gibt es da einige, aber die verrate ich nicht, sonst wäre es bei der Führung ja keine Überraschung mehr!
Was ist die häufigste Frage, die dir auf deinen Touren gestellt wird?
Eine der häufigsten Fragen ist: „Ist das alles hier echt?“ Viele sind überrascht, wenn sie erfahren, dass die Stadt im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört wurde und damit nicht nachgebaut oder rekonstruiert ist. Die meisten Gebäude sind tatsächlich original. In Prag ist Geschichte nicht nur Kulisse, sondern bis heute erkennbar mit all seinen Veränderungen im Lauf der Jahrhunderte – und genau das macht Prag so besonders.
Was würdest du jemandem empfehlen, der das erste Mal Prag besucht?
Ich würde empfehlen, sich Zeit zu nehmen und einfach loszuziehen – zu Fuß, ohne festen Plan. Prag lebt von den Details: kleine Gassen, versteckte Innenhöfe, alte Hauszeichen. Und: nicht nur die bekannten Highlights wie die Karlsbrücke anschauen, sondern auch mal in weniger touristische Viertel wie Vyšehrad oder Holešovice reinschnuppern.
Und ganz wichtig: hochschauen! In Prag spielt sich ganz viel über den Köpfen ab – an den Fassaden, Türmen und Dächern. Da entdeckt man oft die schönsten Überraschungen.
Gibt es eine Geschichte aus der Stadt, die dich besonders fasziniert?
Als Chemiker fasziniert mich besonders die Geschichte der Alchemisten in Prag. Im 16. und 17. Jahrhundert versuchten hier kluge Köpfe, Gold aus gewöhnlichen Metallen herzustellen und den „Stein der Weisen“ zu finden. Diese Mischung aus Wissenschaft, Mystik und Abenteuer macht Prag für mich besonders spannend. Es zeigt, wie eng damals Forschung und Legenden verbunden waren – und dass die Suche nach Wissen oft mutig und kreativ sein muss.
Was war die außergewöhnlichste Gruppe, mit der du eine Führung gemacht hast?
Die neugierigste Gruppe waren mal Kinder, die so viele Fragen gestellt haben, dass ich gegen Ende fast an die Grenze meines Wissens gekommen bin. Das war toll und gleichzeitig eine schöne Herausforderung, denn es zeigt, wie viel Lust Kinder haben, zu entdecken und zu lernen. Solche Führungen machen richtig Spaß!
Was ist ein schöner Moment, den du bei deiner Führung erlebst?
Ein besonders denkwürdiger Moment ist für mich immer, wenn wir am Ende vor der Statue von Karl IV. stehen. Dann merke ich, wie die Kinder plötzlich verstehen, warum er als der historisch wichtigste Prager gilt – nicht nur, weil er die Karlsbrücke gebaut und die Stadt so geprägt hat, wie wir sie heute kennen. Solch ein Moment, in dem die Geschichte lebendig wird und alle staunen, bleibt mir immer im Kopf.
Vielen Dank für das Interview!
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