FAQ: Hepatitis A in Prag – Aktuelle Informationen für Touristen

Letzte Überarbeitung: 13.10.2025

1. Wie ist der aktuelle Stand der Hepatitis-A-Ausbreitung in Prag?

Seit Anfang 2025 verzeichnet Prag einen starken Anstieg der Hepatitis-A-Fälle. Bis Oktober 2025 wurden in der Hauptstadt über 700 Fälle gemeldet – ein Rekord seit 2008. Prag ist die am stärksten betroffene Region in Tschechien, wo landesweit mehr als 1.300 Infektionen registriert wurden. Besonders besorgniserregend ist der Vergleich zum Vorjahr: 2024 gab es nur 47 Fälle in Prag, 2025 bereits sechs Todesfälle. Die Ausbreitung betrifft vor allem Menschen mit schlechten Hygienebedingungen, aber auch Touristen sind gefährdet.


2. Wie wird Hepatitis A übertragen?

Hepatitis A wird fäkal-oral übertragen, das heißt durch die Aufnahme von Viren über den Mund. Typische Übertragungswege sind:

  • Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser
  • Enger Körperkontakt mit Infizierten
  • Schlechte Hygienebedingungen (z. B. mangelnde Händehygiene) Besonders riskant sind rohe oder ungewaschene Lebensmittel, Leitungswasser und Eiswürfel in betroffenen Gebieten.

3. Welche Symptome treten bei Hepatitis A auf?

Typische Symptome sind:

  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
  • Gelbsucht (gelbliche Verfärbung von Haut und Augen)
  • Dunkler Urin und heller Stuhl Die Inkubationszeit beträgt meist 3–6 Wochen. Die Krankheit heilt in der Regel vollständig aus, kann aber auch schwer verlaufen.

4. Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?

  • Impfung: Eine Hepatitis-A-Impfung wird dringend für Reisende nach Prag empfohlen.
  • Hygiene: Häufiges Händewaschen mit Seife, besonders vor dem Essen und nach dem Toilettengang.
  • Ernährung: Nur abgefülltes oder abgekochtes Wasser trinken, Obst und Gemüse schälen oder kochen, rohes Fleisch und Meeresfrüchte meiden.

5. Welche Maßnahmen ergreift Prag, um die Ausbreitung einzudämmen?

Die Stadt hat die Hygienemaßnahmen verschärft:

  • Erhöhte Reinigungsroutinen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen
  • Vermehrter Einsatz von Desinfektionsmitteln
  • Medizinische Überwachung und Impfkampagnen in Schulen, am Arbeitsplatz und in Gemeinden
  • Aufklärungskampagnen für Touristen

6. Welche Touristen gehören zu den Risikogruppen?

Unter Touristen sind besonders gefährdet:

  • Reisende, die in einfachen Unterkünften oder mit unklaren Hygienestandards übernachten
  • Teilnehmer von Großveranstaltungen (z. B. Junggesellenabschiede, Festivals)
  • Backpacker oder Rucksacktouristen, die häufig lokale, ungekochte Lebensmittel oder Leitungswasser konsumieren
  • Personen mit engem sozialen Kontakt zu Einheimischen oder anderen Reisenden in Risikogebieten
  • Reisende mit Vorerkrankungen der Leber

7. Welche Verhaltensregeln gelten für Risikogruppen unter Touristen?

  • Impfung: Mindestens zwei Wochen vor Abreise impfen lassen.
  • Ernährung: Nur abgefülltes oder abgekochtes Wasser trinken, auf Eiswürfel verzichten, Obst und Gemüse schälen oder kochen, rohe Meeresfrüchte und ungenügend gegartes Fleisch meiden.
  • Hygiene: Regelmäßig Hände waschen, Händedesinfektionsmittel nutzen.
  • Soziale Kontakte: Engen Körperkontakt mit erkrankten Personen vermeiden, eigenes Essgeschirr nutzen.
  • Notfallplan: Bei Symptomen wie Fieber, Übelkeit oder Gelbsucht umgehend einen Arzt aufsuchen und auf den Prag-Aufenthalt hinweisen.

8. Wo finde ich medizinische Hilfe in Prag?

  • Klinik für Infektionskrankheiten am Universitätsklinikum Prag (Nemocnice Na Bulovce): Budínova 2, 180 81 Praha 8 Tel.: +420 266 082 111

  • Zentrum für Reise- und Tropenmedizin (CRV): Mehrere Standorte in Prag, u.a. in der Nähe des Hauptbahnhofs Tel.: +420 224 972 111 Website: www.crv.cz