Grafik Sehenswürdigkeit

Kubistischen Poller

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Kurzinfos vom Prag-Guide

  • Die 27 kubistischen Poller stehen hier seit dem Jahre 1993 und sind das Werk des Zeichner und Grafiker Karl Nepras.
  • Jedes der figürlich gestalteten Poller besitzen ein eigenes Gesicht und symbolisieren die 27 Adligen und Bürger, die als Anführer des Ständeaufstandes im Jahre 1621 auf dem Altstädter Ring hingerichtet wurden.
  • Die Poller stehen vor dem Liechtenstein-Palais, in denen die Aufständischen vor ihrer Hinrichtung von Karl von Liechtenstein, dem Hausherren, gefangen gehalten wurden. 

Adresse und Route per Google-Maps:

Malostranské náměstí 258/13, Prag 1, Malá Strana

Wegbeschreibung:
Malostranské náměstí (Kleinseitner Ring) ist ein zentraler Knotenpunkt, an dem viele Busse und Straßenbahnen  halten. Danach gehen sie den äußeren Ring entlang und stoßen dann auf das Palais.

Hinweis: Bitte nicht verwechseln mit dem zweiten Liechtenstein-Palais auf der Kampa-Insel.

Route zum Liechtenstein-Palais am Kleinseitner Ring per Google-Maps »

Die Poller am Liechtenstein-Palais

Vor dem Palais Lichtenstein am Malostranské náměstí findet man am Bürgersteig 27 figürliche Poller. Sie sind aus Eisen geschmiedet und stehen hier seit 1993. Die allesamt in blauer Farbe angestrichenen Figuren, stammen von dem tschechischer Bildhauer, Zeichner und Grafiker Karl Nepras, der bis zu seinem Tod im Jahre 2002 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Prag war. Der Künstler durfte unter den Sozialisten ab 1968 bis kurz vor der Samtenen Revolution nicht mehr ausstellen. Viele seiner geschweißten Skulpturen sind von Franz Kafka inspiriert.

Die Zahl 27 und der Dreißigjährige Krieg

Die Zahl 27 ist kein Zufall und bei einem genaueren Hinsehen erkennt man auch, dass jeder dieser Poller ein eigenes Gesicht besitzt. Sie stellen die 27 Adligen und Bürger dar, die als Anführer des Ständeaufstandes im Jahre 1618 gefangen genommen und am 21. Juni 1621 öffentlich auf dem Altstädter Ring hingerichtet wurden. Dieses schauerliche Schauspiel zementierte die Habsburger Herrschaft für die nächsten 300 Jahre und war ein Symbol für die Unterdrückung der religiösen Freiheit in Böhmen. Der Bürgersteig vor dem Palais Lichtenstein ist auch nicht zufällig gewählt. Denn in diesem Gebäude wurden die Aufständischen eingekerkert und warteten auf ihre Exekution, die von Karl von Liechtenstein, dem Hausherren und engen Verbündeten des Habsburger Kaisers Ferdinand II., organisiert wurde. Für seine blutigen Dienste wurde der konvertierte Katholik 1622 zum Statthalter und Vizekönig von Böhmen ernannt.


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