Die Kovarovic-Villa
Kurzinfos vom Prag-Guide
- Als kubistisches Gebäude in Reinform gilt die formschöne Kovařovic-Villa, die zwischen 1912 - 1913 unter der Leitung Josef Chochols entstand.
- Beauftragt wurde er hierbei von dem bekannten Bauunternehmer Bedřich Kovařovic, der als Stadtrat und Inspektor für städtische Bauten der Gemeinde Prag ein wichtiger Förderer moderner Architekten war.
- Bei diesem Gebäude wurde weitgehend auf Ornamentik verzichtet und die Oberflächen so großflächig wie möglich gestaltet. Dabei war Chochol von dem Gedanken beseelt einen neuen Ausgleich von Rationalität und Emotion zu erschaffen.
- Mit kubistischen Elementen durchsetzt ist auch die Gartenanlage sowie die Zaunpfähle. Der Grundriß enspricht dabei einem Polygon.
Adresse und Route per Google-Maps:
Libušina 49/3, 128 00 Praha 2-Vyšehrad
Wegbeschreibung:
Wer gut zu Fuß ist, geht einfach die Moldau entlang in Richtung Vyšehrad und sieht dann auf der rechten Seite irgendwann die kaum zu übersehende Rückansicht der Villa. Vom Altstädter Ring kommend, kann man auch in die Straüenbahn 17 einsteigen, die von der Metrostation Staroměstská aus losfährt und steigt nach ca. 15 Minuten Fahrt an der Station Výtoň aus.
Kubismus in Reinform
Die Kovařovic-Villa entstand in den Jahren 1912-13. Geplant und umgesetzt wurde sie von dem Architekten Josef Chochol und in Auftrag gegeben von dem seinerzeit bekannten Bauunternehmer Bedřich Kovařovic. Kovařovic war als Stadtrat und Inspektor für städtische Bauten der Gemeinde Prag ein wichtiger Förderer moderner Architekten.
Ziel war es bei diesem Bauwerk die Oberflächen so großflächig wie möglich zu gestalten, unter Auslassung nahezu jeglicher traditioneller Ornamentik. Chochol suchte in seinem Schaffen einen neuen Ausgleich zwischen Rationalität und Emotion, deren Synthese in diesem Bauwerk verwirklicht werden sollte. Dabei entstand ein Haus, das die Grundgedanken des Kubismus am klarsten umsetzte.
Die Gartenseite der Villa
Vor allem die Gartenseite des Gebäudes ist bemerkenswert mit seinen kubistischen Elementen innerhalb der Gartenanlage und den kubistisch gestalteten Zaunpfosten. Der Grundriss des Gartens entspricht einem Polygon. Inspiriert wurde Chochol hierbei wohl vom neogotischen Gebäude des Neuen Dekanats, das in der Nachbarschaft im Jahre 1875 von dem Architekten Josef Niklas erbaut wurde.
Nach den gleichen Grundgedanken schuf der Architekt auch das Interieur, das aber leider während des zweiten Weltkriegs durch eine gedankenlose Sanierung zerstört wurde.