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Das kubistische Haus Diamant

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Kurzinfos vom Prag-Guide

  • Das Eckhaus in der Prager Neustadt wurde im Jahr 1913 von dem Bauunternehmer Matěj Blecha und seinem Architekten Emil Králíček umgesetzt.
  • Beauftragt wurden sie von dem Apotheker Franz Schnöbling, der aber schon vor seiner Fertigstellung das Haus an die Familie Hoffmeister verkaufte.
  • Die Fassade stellt einen Stilmix eines geometrischen Jugendstils mit kubistischen Elementen dar. Auch im Inneren des Hauses sowie im Grundriss lassen sich kubistische Stilelemente erkennen.
  • Kritik von konservativer Seite erfuhr die kubistische Umrahmung der barocken Nepomuk-Statue nebenan, die zur benachbarten Kirche der Hl. Dreifaltigkeit gehörte.

Adresse und Route per Google-Maps:

Spálená 82/4, 110 00 Nové Město, Tschechien

Wegbeschreibung:
Das kubistische Haus liegt in der Nähe der Metro-Station "Národní třída". Man geht hierzu ca. 200 Meter die Spálená entlang. Direkt vor dem Haus hält auch die Straßenbahnstation "Lazarská".

Route zum Haus Diamant per Google-Maps »

Zur Baugeschichte des kubistischen Hauses

Das kubistische Eckhaus in der Prager Neustadt ist das Werk des Bauunternehmers Matěj Blecha und seines Architekten Emil Králíček, die den ursprünglichen Entwurf von Friedrich Ohmann 1912 übernahmen und bis Anfang 1913 in veränderter Form ausführten. Sie gestalteten dabei den im klassischen Historismus gehaltenen Entwurf des Vorgängers entscheidend um. So wurde die Fassade des Hauses im Stil des späten geometrischen Jugendstils erbaut. Zudem findet man viele kubistische Stilelemente vor, wie das Eingangsportal und die Fensteröffnungen in der Mansarde. Auch im Inneren sind die Lampen im Vestibül und das Treppenhaus kubistisch gestaltet. Überdies offenbart der Grundriss des Hauses mit seinen polygonal konzipierten Eckzimmern reinen Kubismus.

Das Bauwerk wurde von dem Apotheker Franz Schnöbling beauftragt, jedoch ist das Bauwerk wohl bereits vor seiner Fertigstellung in den Besitz der Familie Hoffmeister übergegangen.
 

Für Aufregung sorgte der kubistische Baldachin der Statue des hl. Nepomuk, die unmittelbar an das Haus angrenzte und zur benachbarten Barockkirche der Hl. Dreifaltigkeit gehörte. Konservative Kunstkritiker und Denkmalschützer hätten die Figur lieber in ihrem alten und klassizistischen Rahmen von 1865 belassen. Der Kunsthistoriker Zdeněk Wirth sah in der neuen Umrandung gar "eine Versündigung gegen die kontinuierliche Straßenfront".



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