Die engste Gasse von Prag
Kurzinfos vom Prag-Guide
- Nahe dem Kafka-Museum auf der Kleinseite ist dieses enge Gässchen gelegen.
- Da das Gässchen an manchen nicht breiter als 50 Zentimeter ist, ließ die Stadtverwaltung an beiden Enden eine Ampel anbringen.
- Im Mittelalter hatten diese Art von engen Gassen eine wichtige Funktion als Brandschutz: sie verhinderten ein Übergreifen des Feuers von einem Haus auf das Nachbarhaus und erleichterten den Zugang zur Bekämpfung von Bränden.
Adresse und Route per Google-Maps:
U Lužického semináře 100/24, 118 00 Malá Strana
Wegbeschreibung:
Wenn man über die Karlsbrücke Richtung Kleinseite geht, wechselt man nach der Brücke auf die Na Kampe und wechselt dann U Lužického semináře bis zur Nummer 100/24.. Kommt man mit der Metro, steigt man die Station Malostranská aus, geht dann die Pod Bruskou in Richtung der Brücke Mánesův most, überquert die Straße zur Brücke und geht in die U Lužického semináře.
Über die Gasse
Auf der Kleinseite und ganz in der Nähe des Franz-Kafka-Museums gelegen, befindet sich diese Kuriosität: die engste Gasse von Prag. Dieses Unikum stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Gasse, die bis heute keinen eigenen Namen besitzt, ist ungefähr 25 Meter lang und an einer Stelle soll sie gerade mal 50 Zentimeter breit sein. So manch beleibter Spaziergänger soll seinen grundlosen Optimismus schon mit einer Zwangslage bezahlt haben, aus die ihn dann nur mehr die Prager Feuerwehr befreien konnte. Da man unmöglich aneinander vorbeikommt, hat die Stadtverwaltung eine Ampel an beiden Enden installiert, die man tunlichst beachten sollte, wenn man einen überflüssigen Stau nebst unfreundliche Ausdrücke vermeiden will. Aufgrund der strengen Sicherheitsvorschriften in Tschechien mussten diese Ampeln installiert werden.
Offiziell handelt es sich auch gar nicht um eine Gasse, sondern um einen Notausgang. Auch wenn die heutige Bezeichnung merkwürdig klingt, kommt sie ihrer ursprünglichen Bedeutung als "Feuergässchen" schon recht nahe. Man traf nämlich diese engen Gässchen im Mittelalter regelmäßig an und sie hatten durchaus einen praktischen Zweck: Sie sollten zum einen das Übergreifen eines Feuers von einem Gebäude auf das nächste verhindern und zudem ermöglichten sie einen besseren Zugang zur Brandbekämpfung.
Unten befindet sich übrigens das Restaurant "Čertovka", in dessen Gewölbekeller früher eine Schmiede war. Zusammen mit der darüber liegenden Tischlerei, hatte man sich auf die Reparatur von Mühlenrädern spezialisiert. Vom Restaurantgarten aus kann man bei einer Tasse Kaffee den schönen Ausblick auf die Karlsbrücke genießen. Allerdings muss man darauf gefasst sein, dass die besondere Lage auch mit einem Preisaufschlag in Rechnung gestellt wird.