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Der Alte Jüdische Friedhof

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Kurzinfos vom Prag-Guide

  • Der Alte Jüdische Friedhof gehört zu den bedeutendsten jüdischen Friedhöfen in Europa. Er stellt einen der wenigen übrig gebliebenen Zeugen des Ghettos dar, das Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissenen wurde. 
  • Die 12.000 sichtbaren Grabsteine bei insgesamt mehr als 100.000 Grabstätten reichen bis zu 10 Schichten tief und geben ein imposantes Zeugnis jüdischer Bestattungskultur wieder.
  • Da das Auflösen von Grabstätten im jüdischen Glauben verboten ist, wurden bei der Verkleinerung des Friedhofts im Zuge der Assanierung Gräber umgebettet.
  • Der Friedhof wurde Anfang des 15. Jahrhunderts angelegt. Bis zum Jahre 1787 wurden hier die Verstorbenen aus dem Ghetto bestattet.
  • Wichtige jüdische Persönlichkeiten liegen hier begraben, wie Rabbi Löw, Mordechai Meisel oder der Astronom David Gans.

Adresse und Route per Google-Maps:

Široká 3, 110 00 Praha

Wegbeschreibung:
Man geht vom Altstädter Ring in die Pařížská, von da dann links in die dritte Querstrasse, die Široká, die man einfach entlang geht bis man zum Friedhof gelangt.

Route zum Alten Jüdischen Friedhof per Google-Maps »

Hinweise zur Barrierefreiheit

Eingang
Der Židovský hřbitov (Jüdischer Friedhof) hat einen Haupteingang (im Sommer) von der Pinkasova synagoga (Pinkas-Synagoge) aus; der Eingang ist aber für Menschen mit Behinderungen nicht zugänglich. Der Bürgersteig vor dem Eingang ist uneben und mit großen Pflastersteinen versehen. Der Zugang erfolgt über ein zweiflügeliges Tor (Hauptflügelbreite 139 cm, Seitenflügelbreite 140 cm), das sich manuell nach innen öffnet. Hinter dem Tor fällt ein Gehweg auf einer Länge von 5 m steil ab (Gefälle 16-23 %), der untere Teil fällt nur leicht ab (Gefälle 8,9 %). Ein Kassenfenster (Höhe 99-102 cm, Tiefe 14 cm) befindet sich im unteren Teil auf der rechten Seite. Der Eingang befindet sich hinter dem Kassenfenster auf der rechten Seite und führt über eine Stufe (Höhe 13,5 cm) und eine zweiflügelige Tür (Hauptflügelbreite 93 cm, Seitenflügelbreite 98 cm), die von Hand in einen Innenhof geöffnet wird, in dem sich ein Fenster für die Fahrkartenkontrolle befindet (Höhe 104 cm). Am Kontrollfenster rechts befindet sich der Eingang zum jüdischen Friedhof, der Zugang erfolgt über eine +2, +2 und +6 Treppe oder über +13 Treppen. Auf der linken Seite führt ein Rundgang über das Grundstück weiter zur Pinkas-Synagoge. Der winterliche und derzeit besser zugängliche Eingang befindet sich in der U Starého hřbitova 3. Der Eingang befindet sich zwischen Klausova synagoga und Obřadní dům und ermöglicht die Besichtigung eines größeren Teils des Friedhofs. Der Zugang zum Eingang über einen Bürgersteig ist schwierig (schmaler Durchgang, hoher Bordstein). Der Zugang erfolgt über ein Gartentor (Breite 157 cm) innerhalb eines Tores (Breite 72 cm), das sich manuell zum Friedhof hin öffnet. Auf der linken Seite befindet sich der Ausgangspunkt für den Rundgang, gefolgt von einer Rampe (Steigung 19,8 %, Länge 40 cm) zu einem ansteigenden Weg (Steigung 5 %) mit Mosaikbelag; der Weg führt in das Innere des Friedhofs und teilt sich weiter in einen linken und einen rechten Weg. Links ist der Weg mit ebenen Fliesen über +1 Stufe gepflastert (Höhe 3-8 cm, Breite mindestens 100 cm); der Weg steigt 20 m lang an (Längsneigung 6,5 %, Seitenneigung 5 %) und die nächsten 15 m des absteigenden Weges (Neigung 2,5 %) bestehen aus unebenen, gesplitterten Fliesen; es folgt eine Rechtskurve (50 m). Es folgt ein ansteigender Abschnitt mit Mosaikfliesen in unterschiedlichem Gefälle (von 3,8 bis 4,5 %), und nach diesem relativ gut begehbaren Teil des Weges führt eine Bordsteinrampe (Gefälle 7 %, Länge 100 cm) zu einem schwierigeren Abschnitt. Hier verjüngt sich der Gehweg zunächst leicht (Breite 75 cm), die Oberfläche wird zu einem Pflaster aus flachen Fliesen (50 x 50 cm). Später verengt sich der Durchgang deutlich auf die Breite einer Fliese (Breite 50 cm). Entlang der Gebäudewände der Pinkas-Synagoge verläuft ein breiterer Durchgang (Breite 86 cm), stellenweise gibt es eine Verengung (Breite 50 cm); der Gehweg ist erhöht und durch die ebene Fläche (50 cm) ist eine geneigte Fläche (Neigung 18 %, Breite 30 cm). Der Gehweg führt dann zum Eingang der Pinkas-Synagoge, der Weg endet mit einer Treppe. Rechts führt ein ansteigender Weg (Steigung 3 %) zunächst über eine modifizierte Bordsteinrampe (Breite 80 cm); die Oberfläche ist uneben aus abgeplatzten Fliesen. Dann führt der Rundweg weiter (ebene Fliesenoberfläche) nach rechts (Breite 100 cm) entlang der Friedhofsmauer zu den Grabsteinen von Rabbi Judah Löw. Dann verengt sich der Weg bis auf eine Kachelbreite (50 cm), und der Weg führt weiter abwärts (Steigung 10 %) und endet mit -3 Stufen am Wintereingang des Friedhofs. Eine Linkskurve auf dem Rundweg führt zum Eingang der Pinkas-Synagoge und endet mit einer Treppe. "

Parken
Der nächstgelegene reservierte Parkplatz befindet sich in der Maiselova ulice an der Ecke U Starého hřbitova ulice.

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Zur Geschichte des Prager Judenfriedhofs

Der Prager Judenfriedhof zählt zu den wenigen Zeugen des untergegangenen Ghettos und ist der bedeutendste, noch erhaltene jüdische Friedhof. Mit seinen ca. 12.000 Grabsteinen, die sich auf einem gedrängten Areal in bis zu zehn Schichten tief übereinanderstapeln, bietet dieser Wildwuchs an kreuz und quer aufeinanderliegenden Steinen und Grabplatten ein imposantes Gebilde, das kein Prag-Besucher versäumen sollte. Da der jüdische Glaube die Auflösung von Gräbern verbietet und es schon immer Platzmangel im ehemaligen Ghetto gab, behalf sich die Gemeinde mit einem erneuten Aufschütten bereits bestehender Grabschichten, das im Verlauf der Jahrhunderte zu den bizarren Formen führte.

Der Friedhof wurde zu Anfang des 15. Jahrhundert angelegt. Das älteste erhaltene Grab gehört dem Rabbiner Avigdor Kara, der hier 1439 beerdigt wurde. Die letzte Bestattung fand im Jahre 1787 statt. Durch die Assanierung ab 1893 verlor der Judenfriedhof ca. 1900 m² seiner Grundfläche. Dem Fortschritt musste auch der Ritus seinen Tribut zollen und so kam es, entgegen der religiösen Vorschrift, in dieser Zeit zur Umbettung von sterblichen Überresten in den verbliebenen Teil des Friedhofs.

Doch nicht nur der Friedhof als solcher ist eine Kulturdenkstätte ersten Ranges, sondern auch die Aufschriften und Symbole der Gräber sind wichtige Zeugen der Vergangenheit im Prager Ghetto. Neben dem üblichen Geburts- und Todesdatum erfährt man hier verschiedene biografische Details aus dem Leben des Verstorbenen: Welche Position er beispielsweise in der Gemeinde inne hatte, seine positiven Eigenschaften und welche gute Taten man vollbrachte. An den Symbolen dagegen lässt sich die Zugehörigkeit zu den biblischen Stämmen erkennen, die in die Steine eingemeißelt wurden. So besaß der Stamm der Kohen, deren Mitglieder oft Priester waren, als Zeichen die segnenden Hände; oder die Leviten, deren Privileg es war im Tempel Dienste leisten zu dürfen, finden sich im Bild des Kruges wieder. Aber auch allgemeine Symbole des Judentums, wie die Weinrebe, das für Fülle und Vielheit steht, kann man auf den Gräbern ersehen. Die Achtung vor gelehrten Menschen wird durch eine Krone ausgedrückt, andere Namen wurden durch Tiere oder Pflanzen versinnbildlicht. Auch die Berufe der Verstorbenen kann man erkennen: Der Schneider erhielt eine Schere, den Apotheker identifiziert man durch einen Mörser und das Grab des Musikers ziert eine Geige.

Eine weitere Eigenart wird jedem Besucher sicherlich auffallen: Auf vielen Gräbern kann man kleine Steinchen entdecken. Diese werden in der Regel von Bekannten und Verwandten des Verstorbenen mit der Absicht auf das Grab gelegt, den Toten symbolisch zu bedecken. Dieser Brauch stammt noch aus der Zeit der Wüstenwanderung, als man die Toten aufgrund der geographischen Lage mit Steinen begrub. Auf dem Grab des Rabbi Löw kann man zudem unter den Steinchen noch kleine Zettelchen finden, auf die gläubige Menschen Wünsche schreiben, in der Hoffnung, der wundertätige Geistliche möge sie erfüllen.

Neben Rabbi Löw, dessen Grabmal natürlich den größten Zulauf findet, kann man aber auch all die anderen bekannten vergangenen Größen der Prager Geschichte wiederfinden: den Primas und Wohltäter Mordechai Meisel, den Historiker und Astronom David Gans oder den Gelehrten David Oppenheim. Zu den schönsten Grabstätten gehört zweifellos das Grab von Heudele Bassevi, der Frau von Jakob Bassevi, der im 17. Jahrhundert als erster Prager Jude in den Adelsstand erhoben wurde.

Leider kann man viele Grabstätten nicht mehr direkt begehen, da nur noch ein schmaler Streifen um das Areal herum für den Publikumsverkehr freigegeben ist. Eine Vorsichtsmaßnahme, da aufgrund des Massenandrangs der Prager Judenfriedhof bedroht war und man zeitweilig sogar die komplette Schließung erwog.

Erwähnenswert ist noch das neoromanische Zeremonienhaus, das 1906 erbaut wurde und sich direkt am Ausgang des Friedhofs befindet. Im Inneren des Gebäudes kann man eine Ausstellung mit Zeichnungen und Schriften von Kindern aus dem KZ Theresienstadt besichtigen.

Der alte Judenfriedhof in der Literatur: Wilhelm Raabes "Holunderblüte"

Natürlich birgt ein Ort, der geschichtsbeladen ist und gleichzeitig so märchenhaft wirkt wie der Prager Judenfriedhof, Stoff für viele Geschichten. Und so nimmt es auch nicht wunder, dass schon viele Autoren diesen mystischen Ort in ihren Büchern beschrieben haben. Eine der bekanntesten Erzählungen ist die „Holunderblüte“ und stammt von Wilhelm Raabe.

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Öffnungszeiten:

November - März: Mo, Di, Mi, Do, Fr, So, 9.00 - 16.30 Uhr
April - Oktober: Mo, Di, Mi, Do, Fr, So, 9.00 - 18.00 Uhr
Samstags und an jüdischen Feiertagen geschlossen.

 

Ticketservice

Für alle Online-Buchungen gilt:

  • Ticket kann bis 24 Stunden vor Beginn storniert werden bei vollständiger Rückerstattung.
  • Kein Anstehen an der Kasse vor Ort.
  • Nachweis für Ticketausgabe vor Ort kann mit dem Smartphone erfolgen.

Ticket für das jüdische Viertel mit Einführung

Ticket zählt für die wichtigsten Synagogen des Jüdischen Viertels und des Alten Jüdischen Friedhofs.
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Weitere Optionen:

Ticket inklusive einer Führung durch das Jüdische Viertel 

Ticket zählt für alle wichtigen Synagogen des Jüdischen Viertels und des Alten Jüdischen Friedhofs.

  • Dauer der Führung: 2,5 Stunden
  • Preis: 39 EUR pro Person.

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Hinweis: Der Besuch der Synagogen und des Alten Jüdischen Friedhofs ist auch Teil der Prag-Card.
Weitere Infos und Bestellmöglichkeiten finden Sie auf meiner Sonderseite »

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