Die Pinkas-Synagoge
Kurzinfos vom Prag-Guide
- Errichtet wurde die Synagoge, die direkt neben dem Alten Jüdischen Friedhof liegt, im Jahre 1535. Einzelne Baureste, die man später freilegte, gehen sogar noch weiter zurück.
- Auftraggeber war Aron Mešullam Horovic, dessen Privathaus seinerzeit neben der Synagoge lag.
- Das Gebäude weist unterschiedliche Baustile auf. Während im Inneren die Stilrichtung spätgotisch ist, stammt das Einfangsportal aus der Frührenaissance.
- Bis 1941 fanden hier Gottesdienste statt. Heute fungiert sie als Gedenkstätte der Opfer des Nationalsozialisten. Alle Namen der Opfer wurden handschriftlich an die Innenwände der Synagoge festgehalten.
Adresse und Route per Google-Maps:
Široká 23/3, 110 00 Prag
Wegbeschreibung:
Man geht vom Altstädter Ring in die Pařížská, geht man dann links in die dritte Querstrasse. Das ist dann die Široká, die man einfach entlang geht. Die Pinkassynagoge befindet sich direkt neben dem Alten jüdischen Friedhof.
Hinweise zur Barrierefreiheit
Eingang
Vor dem Gebäude befindet sich ein unebener Bürgersteig mit großen Pflastersteinen. Der Eingang erfolgt über ein zweiflügeliges Tor (Hauptflügelbreite 139 cm, Seitenflügelbreite 140 cm), das sich manuell nach innen öffnet. Hinter dem Tor fällt der Weg auf einer Länge von 5 m steil ab (Gefälle 16-23 %), im unteren Teil fällt er mäßig ab (Gefälle 8,9 %). Im unteren Abschnitt befindet sich ein Kassenfenster (Höhe 99-102 cm, Tiefe 14 cm). Hinter dem Kassenfenster befindet sich rechts der Eingang über -1 Stufe (Höhe 13,5 cm) und eine zweiflügelige Tür (Breite des Hauptflügels 93 cm, Breite des Seitenflügels 98 cm), die sich von Hand nach innen öffnen lässt, in Richtung eines Innenhofs mit einem Fenster für die Kartenkontrolle (Höhe 104 cm). Der Eingang auf der linken Seite führt über eine Treppe mit 3 Stufen und ein Drehkreuz (Breite 53 cm); auf der rechten Seite befindet sich ein drehkreuzfreier Zugang zu einem Korridor mit einer Treppe über ein kleines Tor (Breite 97 cm), das sich in Richtung Kontrollbox öffnet. Unter der Treppe führt vom Hofbereich ein Eingang in das Gebäude. Ein möglicher Eingang zum jüdischen Friedhof befindet sich rechts neben dem Kontrollfenster; der Zugang erfolgt über eine +2, +2 und weitere +6 oder über +13 Treppen. Der Hauptzugang zum Gebäude erfolgt über -2 Stufen (Höhe 15,5 cm, Tiefe 31 cm) durch eine zweiflügelige Tür (Hauptflügelbreite 89,5 cm, Seitenflügelbreite 93 cm), die sich manuell zum Gang hin öffnet.
Innenbereich
Hinter der Eingangshalle befindet sich auf der rechten Seite der Ausgangspunkt des Rundgangs, der Zugang erfolgt über +1 Stufe (Höhe 12,5 cm). Links befindet sich eine Wendeltreppe zum ersten Stock (hier sind eine Ausstellung von Kinderzeichnungen und eine Kunstgalerie untergebracht), geradeaus geht es in einen Seitengang und über -8 Stufen in das Hauptschiff. Vom Hauptschiff führt der Rundgang über +1 Stufe (Höhe 16 cm) zum Foyer, dann zum ersten Gang über +6 Stufen und eine zweiflügelige Tür (Hauptflügelbreite 71 cm, Seitenflügelbreite 73 cm), die sich manuell zum Foyer hin öffnet. Der Rundgang endet im ersten Korridor.
Aufzug
Ein Aufzug ist nicht vorhanden.
WC
Es gibt keine Toiletten in den Räumlichkeiten.
Parken
Ein reservierter Parkplatz befindet sich in der Žatecká ulice und zwei Parkplätze in der Maiselova ulice an der Ecke zur Široka ulice.
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Zur Geschichte der Pinkas-Synagoge
Ursprünglich ließ Aron Mešullam Horovic das Gebäude als privates Bethaus im Jahre 1535 erbauen und lag seinerseits zwischen dem Privathaus der Familie und dem Alten Jüdischen Friedhof. Weitere Baureste, die man später freilegte, sind sogar noch früheren Datums. Im 16. Jahrhundert bekam sie den Namen „Pinkasschul“. Die Namensgebung geht auf seinen damaligen Besitzer Israel Pinkas zurück.
Die Synagoge weist unterschiedliche Baustile auf. Der einschiffige Hauptraum mit seinem Netzgewölbe ist von der Stilrichtung spätgotisch und das eindrucksvolle Eingangsportal stammt aus der Zeit der Frührenaissance. Der Thoraschrein wiederum wird dem Barock zugerechnet.
Durch seine Lage unterhalb Straßenniveaus wurde die Synagoge schon öfters von Überflutungen heimgesucht. Die letzte große Renovierung unternahm man daher nach der Flutkatastrophe von 2002, als die Überschwemmung die Gebäudesubstanz so weit gefährdete, dass die Synagoge einzustürzen drohte. Die Arbeiten daran dauerten zwei Jahre.
Gedenkstätte der Opfer des Nationalsozialismus
Nachdem in der Synagoge bis 1941 Gottesdienste abgehalten wurden, baute man sie in den Jahren 1954-1959 in eine Gedenkstätte für die böhmischen und mährischen Opfer des Nationalsozialismus um. Dazu übertrug man die 77.297 Namen der jüdischen Bürger handschriftlich auf die Mauern, die in aufgefundenen Transportlisten und Registrationsverzeichnissen gefunden wurden. Die Arbeiten übernahmen die Maler Jiří John und Václav Boštík. Zudem sammelte man die Aussagen von Überlebenden. Ein eindringliches Zeugnis des Erinnerns, das keinen Besucher unbeeindruckt lässt. Im ersten Stock der Synagoge kann man die Dauerausstellung „Kinderzeichnungen aus Theresienstadt 1942 – 1944“ ansehen, das ca. 4.000 Originalzeichnungen von jüdischen Kindern bewahrt, die im Konzentrationslager gefangen gehalten und dort fast alle umgebracht wurden.
Öffnungszeiten:
November - März: Mo, Di, Mi, Do, Fr, So, 9.00 - 17.00 Uhr
April - Oktober: Mo, Di, Mi, Do, Fr, So, 9.00 - 18.00 Uhr
Samstags und an jüdischen Feiertagen geschlossen, Freitags wird die Synagoge eine Stunde vor Sabbat-Beginn (also eine Stunde vor Sonnenuntergang) geschlossen.
Ticketservice
Für alle Online-Buchungen gilt:
- Ticket kann bis 24 Stunden vor Beginn storniert werden bei vollständiger Rückerstattung.
- Kein Anstehen an der Kasse vor Ort.
- Nachweis für Ticketausgabe vor Ort kann mit dem Smartphone erfolgen.
Ticket für das jüdische Viertel mit Einführung
Ticket zählt für die wichtigsten Synagogen des Jüdischen Viertels und des Alten Jüdischen Friedhofs.
Wählen Sie einfach den gewünschten Tag im Kalender rechts aus und buchen streßfrei ihr Ticket.
Weitere Optionen:
Ticket inklusive einer Führung durch das Jüdische Viertel
Ticket zählt für alle wichtigen Synagogen des Jüdischen Viertels und des Alten Jüdischen Friedhofs.
- Dauer der Führung: 2,5 Stunden
- Preis: 39 EUR pro Person.
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Hinweis: Der Besuch der Synagogen und des Alten Jüdischen Friedhofs ist auch Teil der Prag-Card.
Weitere Infos und Bestellmöglichkeiten finden Sie auf meiner Sonderseite »