Die Klausen-Synagoge

Die Klausen-Synagoge ist eine historisch bedeutende Synagoge in Prag. Erste Anfänge gehen auf das Jahr 1564 zurück, als hier ein Bau aus drei kleinen und selbständigen Gebäuden bestand. In einem befand sich Rabbi Löws Talmudschule, im Zweiten daneben eine Betschule. Diese Bauten nannte man Klausen, deshalb behielt die spätere Synagoge auch diesen Namen. Finanziert wurde das ursprüngliche Gebäude von dem steinreichen jüdischen Kaufmann und Bankier Mordechai Maisel.
Im Jahr 1689 brannte die gesamte Judenstadt in Prag ab, einschließlich der Klausen-Synagoge. Doch der Synagogenvorsteher Shalom Kohen initiierte ihren Wiederaufbau im Barockstil, die dann zwischen 1694 und 1696 fertiggestellt wurde. Die Klausen-Synagoge war eine der beiden Hauptsynagogen der Prager Judengemeinde und diente als Heimstätte für die Prager Beerdigungsbruderschaft. Eine Reihe bedeutender Rabbiner der Prager Gemeinde wirkten hier, darunter Eleasar Fleckeles, Samuel Kauder, Efraim Teweles und Baruch Jeitteles. Zu dieser Zeit entstanden drei weitere Synagogen in Prag: die Neue Synagoge, die Zigeunersynagoge und die Großenhof-Synagoge, die alle während der Sanierung der Judenstadt Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen wurden.
Die Klausen-Synagoge erhielt die heutige rechteckige Form. Sie wirkt von außen eher unscheinbar. Ihr Inneres ist dagegen sehenswert, mit ihrer hohen Kuppel und wunderschönen Wandmalereien, die biblische Szenen darstellen. Die Decke ist mit Ornamenten und Gemälden ausstaffiert, die mit Blattgold verziert sind.
Jüdisches Museum im Prag Visitor Pass enthalten
Der Besuch der Synagogen und des Alten Jüdischen Friedhofs in Josefov ist im offiziellen Prag Visitor Pass enthalten – ebenso über 70 weitere Sehenswürdigkeiten in ganz Prag sowie die Nutzung von Metro, Tram und Bus.
Im Jahr 1883/84 wurde die Synagoge vom Architekten Bedřich Münzberger renoviert. Dabei wurde der Bau verlängert, sowie mit einer breiten Frauenempore versehen. Auch die Glasfenster der Synagoge wurden erneuert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Inneneinrichtung der Klausen-Synagoge zerstört und das Gebäude diente im weiteren Verlauf als Lager für das Jüdische Zentralmuseum, eine Sammlung von jüdischen Kultgegenständen durch die nationalsozialistische SS.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Synagoge eine Ausstellung über jüdische Feste und Gebräuche eingerichtet. Seit der Renovierung der Synagoge wurde die Ausstellung mehrfach überarbeitet und 1984 in eine Ausstellung über hebräische Handschriften und alte Drucke umgewandelt. Das Bethaus beherbergt eine beeindruckende Sammlung an historischen Objekten und religiösen Artefakten, darunter Torah-Rollen und Kronleuchter. Eines der bemerkenswertesten Stücke ist eine große Holzbarriere, die im 18. Jahrhundert für die Synagoge angefertigt wurde und mit Schnitzereien und Gemälden verziert ist. Seit 1997 wird in der Klausen-Synagoge eine neue Ausstellung über jüdische Feiertage und Traditionen gezeigt.
Adresse und Route per Google-Maps:
U Starého Hřbitova 39, 110 00 Josefov
Wegbeschreibung:
Man geht vom Altstädter Ring in die Pařížská, geht man dann links in die dritte Querstrasse. Da wechselt man dann in die Široká, und wchselt dann rechts in die Maiselova .Die nächste Querstrasse biegt man dann links ein und geht die bis zu seinem Ende. Die Klausen-Synagoge befindet sich direkt neben dem Ausgang des Alten jüdischen Friedhofs.
Öffnungszeiten:
November - März: Mo, Di, Mi, Do, Fr, So, 9.00 - 17.00 Uhr
April - Oktober: Mo, Di, Mi, Do, Fr, So, 9.00 - 18.00 Uhr
Samstags und an jüdischen Feiertagen geschlossen, Freitags wird die Synagoge eine Stunde vor Sabbat-Beginn (also eine Stunde vor Sonnenuntergang) geschlossen.