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Der Altstädter Ring

(Staroměstské náměstí)

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Kurzinfos vom Prag-Guide

  • Der Altstädter Ring mit seiner immensen Größe von über 9.000 qm gilt als einer der schönsten Plätze in Europa.
  • Zu den touristischen Stoßzeiten ist der Platz auch meistens überfüllt.
  • Im Mittelalter diente der Platz erst als Marktplatz, später dann auch als Versammlungs- und Turnierplatz.
  • Im Jahre 1621 wurden auf diesem Platz 27 aufständische böhmische Protestanten öffentlich hingerichtet, die zuvor in der berühmten Schlacht am Weißen Berg der katholischen Seite unterlegen waren. Dieser Aufstand gilt als der Auslöser des Dreißigjährigen Kriegs. 

Adresse und Route per Google-Maps:

Staroměstské nám., 110 00 Prag

Wegbeschreibung:
Den Altstädter Ring erreichen Sie am Einfachsten mit der Metro-Linie A, Station Staroměstská. Danach gehen Sie einfach die Kaprova runter, überqueren den Nám. Franze Kafky (mit dem Kafka-Geburtshaus) und gehen an der St.-Niklas-Kirche vorbei.

Route zum Altstädter Ring per Google-Maps »

Der Audioguide: Der Altstädter Ring

  • altstaedter-ring-komplett.mp3

Der Altstädter Ring heute

 

Der Altstädter Ring (tschechisch: Staroměstské náměstí) ist das pulsierende Zentrum der Prager Altstadt und zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zusammen mit der Prager Burg und der Karlsbrücke bildet er die symbolische Dreieinigkeit der Wahrzeichen, die Prag weltweit repräsentiert. Der Altstädter Ring zählt darüber hinaus zu den schönsten Plätzen in Europa und ist für die meisten Besucher in Prag der erste Anlaufpunkt.

Der weitläufige Platz beeindruckt durch seine Größe von über 9.000 Quadratmetern und eine lebendige Atmosphäre. Die Vielfalt an beeindruckenden Bauwerken, die ihn umgeben, lässt die meisten Besucher staunen.

Als Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen ist der Altstädter Ring oft gut besucht, besonders in der Hauptsaison. Wer die besondere Stimmung des Platzes in Ruhe genießen möchte, sollte früh am Morgen oder in den Abendstunden kommen, denn es lohnt sich dieses einzigartige Ensemble aus Renaissance- und Barockhäusern, Denkmälern und malerischen Türmen und Giebeln näher zu betrachten.

 

Geschichtliche Entwicklung

Erste Ansiedlungen erfolgten im 10. und 11. Jahrhundert durch deutsche und jüdische Kaufleute, die am rechten Moldauufer an der Kreuzung wichtiger Handelsstraßen ein günstiges Areal vorfanden. Mit ihnen kamen Handwerker aus der Umgebung. An der Stelle der heutigen Karlsbrücke befand sich zu der Zeit eine Furt, an der man die Moldau überquerte. Folgerichtig entwickelte sich der Altstädter Ring zu einem Marktplatz. Die schnell florierenden Geschäfte weckten herrschaftliche Begehrlichkeiten und so entstand im 11. Jahrhundert ein fürstlicher Zollhof, das sogenannte Ungelt, der heute noch unter dem Namen Teynhof existiert.

Im späten Mittelalter wurde der Altstädter Ring auch als Versammlungs- und Turnierplatz genutzt. Zudem hatte er als Richtplatz eine wichtige Funktion: Öffentliche Hinrichtungen als Machtdemonstrationen dienten der Abschreckung. So beispielsweise die Hinrichtungen von 1621, bei der 27 Herren, Ritter und Bürger vor den Augen der protestantisch orientierten Bevölkerung exekutiert wurden. Die aufständischen Protestanten verloren 1618 die entscheidende Schlacht vor den Toren Prags, am sogenannten Weißen Berg, gegen die katholisch-habsburgischen Truppen. Dieses Ereignis markierte gleichzeitig den Beginn des Dreißigjährigen Kriegs und zementierte die habsburgische Herrschaft in Böhmen für die folgenden 300 Jahre. Auf diesen Wendepunkt in der böhmischen Geschichte weist heute eine bronzene Gedenktafel am Altstädter Rathaus hin.

Mit dem Abriss des alten Judenviertels zu Anfang des 20. Jahrhunderts erfuhr auch das Areal eine große bauliche Veränderung, da die Außenbezirke des Gettos unmittelbar an die Nordseite des Platzes grenzten. An seiner Stelle errichtete man mehrstöckige Gebäude im neobarocken Stil, die auch heute die Begrenzung darstellen. Zudem wurde ein großes Mietshaus, das Krenn-Haus, im Jahre 1901 abgerissen, das erst den freien Blick auf die Nikolaus-Kirche ermöglichte.