Paläste und Denkmäler am Hradschiner Platz

Der Hradschiner Platz (Hradčanské náměstí) ist das repräsentative Entree zur Prager Burg und einer der prachtvollsten Plätze der Stadt. Er entstand im späten Mittelalter als Vorplatz zur Burg, wurde jedoch erst in der Renaissance und im Barock zu seiner heutigen Form ausgebaut. Über Jahrhunderte war der Platz Zentrum adeliger Palastarchitektur, in dem die mächtigsten Familien Böhmens ihre Stadtresidenzen errichteten.
Ein einschneidendes Ereignis war der verheerende Brand von 1541, der große Teile der Kleinseite und des Hradschin zerstörte. Viele ältere Häuser am Platz wurden dabei vernichtet, was den Weg für den Bau großzügiger Adelspalais im Stil der Renaissance und des Barock ebnete. Im 17. und 18. Jahrhundert erhielt der Platz seine prächtige Umrahmung, die bis heute weitgehend erhalten ist.
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Adelspalais und Palaisbauten

Erzbischöfliches Palais
Das Erzbischöfliche Palais dominiert die Ostseite des Platzes und gilt als eines der bedeutendsten Barockbauwerke Prags. Sein Ursprung reicht ins 16. Jahrhundert zurück, doch seine heutige prachtvolle Fassade erhielt es 1760–1769 nach Plänen des Architekten Jan Josef Wirch. Seit 1562 dient es ununterbrochen als Residenz des Prager Erzbischofs. Im Inneren befinden sich aufwendig ausgestattete Repräsentationsräume, die nur zu besonderen Anlässen zugänglich sind.
Adresse:
Hradčanské náměstí 56/16, 118 00 Praha 1 – Hradčany
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Haltestelle Pražský hrad, von dort ca. 3 Minuten zu Fuß.

Palais Schwarzenberg
Das imposante Palais Schwarzenberg an der Nordseite zählt zu den bedeutendsten Renaissancebauten Prags. Es wurde ab 1545 für die Familie Lobkowicz errichtet und später von den Fürsten Schwarzenberg erworben. Berühmt ist es für seine meisterhafte Sgraffito-Dekoration, die geometrische Muster und figürliche Szenen zeigt. Heute beherbergt es Sammlungen der Nationalgalerie, vor allem Werke der böhmischen Barockmalerei.
Adresse: Hradčanské náměstí 185/2, 118 00 Praha 1 – Hradčany
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Haltestelle Pražský hrad, von dort ca. 2 Minuten zu Fuß.

Palais Salm
Das Palais Salm grenzt unmittelbar an das Schwarzenberg-Palais und wurde Ende des 18. Jahrhunderts im klassizistischen Stil erbaut. Sein klar gegliederter Fassadenaufbau wirkt zurückhaltend und elegant, ein bewusster Kontrast zur dekorativen Pracht des Nachbargebäudes. Auch dieses Palais gehört zur Nationalgalerie und wird für Sonderausstellungen genutzt.
Adresse: Hradčanské náměstí 186/1, 118 00 Praha 1 – Hradčany
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Haltestelle Pražský hrad, von dort ca. 2 Minuten zu Fuß.

Toskanapalais
Das Toskanapalais an der Südseite des Platzes wurde im späten 17. Jahrhundert für Cosimo III. de’ Medici, Großherzog der Toskana, errichtet. Sein streng symmetrischer Baukörper mit markanter Rustikagliederung ist ein Werk des Frühbarocks. Im 19. Jahrhundert ging es in Staatsbesitz über und dient heute als Sitz des tschechischen Außenministeriums.
Adresse: Hradčanské náměstí 180/5, 118 00 Praha 1 – Hradčany
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Haltestelle Pražský hrad, von dort ca. 1 Minute zu Fuß.
Skulpturen und Denkmäler

Mariensäule
Die Mariensäule auf dem Hradschiner Platz wurde 1726 im barocken Stil errichtet, um an das Ende einer Pestepidemie zu erinnern. Auf einer hohen korinthischen Säule steht die Statue der Jungfrau Maria, zu deren Füßen vier bedeutende Heilige – Adalbert, Johannes Nepomuk, Prokop und Wenzel – als Schutzpatrone Böhmens dargestellt sind. Die fein ausgearbeiteten Figuren sind ein Meisterwerk der barocken Bildhauerkunst und fügen sich harmonisch in das Platzensemble ein.
Adresse: Hradčanské náměstí, 118 00 Praha 1 – Hradčany (Mitte des Platzes)
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Haltestelle Pražský hrad, von dort ca. 2 Minuten zu Fuß.

Jugendstil-Kandelaber
An der Ostseite des Platzes steht ein um 1900 errichteter Kandelaber im Jugendstil. Er vereint funktionale Straßenbeleuchtung mit floralen und geometrischen Dekorelementen, die typisch für diese Epoche sind. Als eines der wenigen erhaltenen Beispiele repräsentativer Jugendstil-Straßenmöblierung in Prag ist er nicht nur ein technisches, sondern auch ein künstlerisches Zeugnis der Jahrhundertwende.
Adresse: Hradčanské náměstí, 118 00 Praha 1 – Hradčany (Ostseite, nahe Erzbischöflichem Palais)
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Haltestelle Pražský hrad, von dort ca. 3 Minuten zu Fuß.

Masaryk-Statue
Am Zugang zum Platz in Richtung Burg befindet sich das Denkmal für Tomáš Garrigue Masaryk, den ersten Präsidenten der Tschechoslowakei. Die Bronzeplastik von 2000 zeigt ihn in würdevoller Haltung, den Blick leicht erhoben, als Symbol für seinen Einsatz für Demokratie und nationale Selbstbestimmung. Das Denkmal entstand anlässlich des 150. Geburtstags Masaryks und wurde zu einem beliebten Treffpunkt und Fotomotiv.
Adresse: Hradčanské náměstí, 118 00 Praha 1 – Hradčany (am Burgaufgang von der Straßenbahnhaltestelle)
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 22 oder 23 bis Haltestelle Pražský hrad, von dort ca. 1 Minute zu Fuß.