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Hotel Central

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Kurzinfos vom Prag-Guide

  • Das Hotel Central wurde zwischen 1898 und 1900 gebaut und gehört zu den frühesten Jugendstilbauten in Prag. Charakteristisch für Bauten in dieser Phase waren eine zweckgerichtete Architektur, die nur im dekorativen Bereich Jugendstil-Elemente aufweisen.
  • Federführende Architekten bei der Konzeption und Umsetzung waren die Brüder Alois und Bedrich Bendelmayer.
  • Das Hotel besaß einen großen Festsaal, der für viele kulturelle Ereignisse genutzt werden konnte. So las hier der berühmte Satiriker Karl Kraus seinen Essay "Heine und die Folgen". Im Publikum saß auch Franz Kafka.

Adresse und Route per Google-Maps:

Hybernská 1001/10,110 00 Prag

Wegbeschreibung:
Zu erreichen mit der U-Bahn Linie B, Haltestelle Namesti Republiky.

Route zum Hotel Central per Google-Maps »

Zur Baugeschichte

Auch das von Alois und Bedrich Bendelmayer entworfene Hotel Central gehört zu einem der frühesten Jugendstilbauten von Prag. Es wurde in den Jahren zwischen 1898 und 1900 erbaut. Ähnlich wie im Peterka-Haus lässt sich auch hier schön die für den frühen Sezessionsstil charakteristische Verbindung von zweckgerichteter Architektur mit dekorativen Elementen studieren.

Das Hotel ist streng symmetrisch aufgebaut. Der Mittelteil der dreiachsigen Fassade hat einen nur leicht gewölbten Erker, der an das mittlere Fenster des obersten Stockwerks heranreicht. Das oberste Stockwerk schließt mit einem kleinen Schmuckdach ab, in das wiederum ein dekoratives Glasgesims eingebaut wurde. Besonders gelungen ist auch die Aufschrift "Hotel Central", deren goldene Letter durch seine Einfügung in ein Geäst mit symbolischen Früchten besonders hervorgehoben wird.

 

Der Festsaal des Hotels

Das Hotel besaß einen sehr schönen Festsaal, der bei den Pragern sehr beliebt war und auch für die unterschiedlichsten Aufführungen genutzt wurde. Beispielsweise las hier der berühmte Wiener Satiriker Karl Kraus seinen Essay "Heine und die Folgen", einem Vortrag dem auch Franz Kafka beiwohnte.

Doch wurde der Saal nicht nur für kulturelle Großereignisse gemietet, sondern auch Schulen oder gewöhnliche Vereine hielten hier ihre Veranstaltungen ab. Eines dieser Schulfeste, nämlich die Zentenarfeier zur Völkerschlacht von Leipzig, die vom Prager Graben-Gymnasium am 2. Dezember 1913 ausgerichtet wurde, verarbeitete der damalige Abiturient Johannes Urzidil später zu der Erzählung "Repetent Bäumel". Sitte und Anstand mussten natürlich bei solcher Gelegenheit gewahrt bleiben, wie Urzidil süffisant bemerkt, und so wurden die nackten Frauenfiguren aus Gips, die den Bühneneingang umrahmen "selbstverständlich" mit "schwarzgelben Draperien" verhüllt, "besonders um den Erzbischof und den Statthalter von den feierlichen Darbietungen nicht abzulenken" (vgl. H. Binder: Wo Kafka & seine Freunde zu Gast waren, S. 37).


Kartenansicht: