Grafik wichtige Sehenswürdigkeit

Das Prager Nationalmuseum

Zur Baugeschichte des Nationalmuseums

Der rechteckige Bau, dessen Fassade durch korinthische Säulen und Pilastern vertikal gegliedert ist, bildet den oberen Abschluss des Wenzelsplatzes. Das monumentale Gebäude erstreckt sich über eine Länge von 104 Metern und in einer Tiefe von 76 Metern. Entworfen wurde das im Stil der Neurenaissance erbaute dreigeschossige Museum von dem Architekten Josef Schulz in den Jahren 1885 bis 1890. Wie kaum ein anderes Bauwerk in Prag repräsentiert das Nationalmuseum das neu erwachte tschechische Nationalbewusstsein jener Jahre. Erste Gründungspläne gehen in das Jahr 1818 zurück als eine Gruppe böhmischer Aufklärer einen Appell zum Bau eines nationalen Museums verfasste.

Den Haupteingang umrahmt eine doppelte Abfahrtsrampe mit einer dreiarmigen Freitreppe. Ursprünglich war geplant direkt an die Rampenmitte das Wenzelsdenkmal aufzustellen, doch scheiterte das Vorhaben am Veto des Architekten, der wohl zurecht eine Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes des Museums befürchtete. Am linken Treppenaufgang befindet sich ein dunkles Kreuz zu Ehren des Studenten Jan Palachs, der an dieser Stelle im Januar 1969 nach seiner Selbstanzündung zusammen brach (siehe auch Wenzelsplatz). Die Protestaktion richtete sich gegen die russischen Besatzer, die nach dem Einmarsch auch Gewehrsalven auf das Gebäude abschossen, die zwar übertüncht wurden, aber heute noch erkennbar sind.

Das Innere beeindruckt durch ein imposantes, sechsarmiges Treppenhaus aus poliertem Kalkstein mit Arkadenumgang. In den Bogen der Kuppel werden allegorische Gemälde der Wissenschaft, der Kunst, der Inspiration und der Macht dargestellt. Frauendarstellungen sucht man allerdings vergebens. Im Hauptbau des Gebäudes befinden sich die großen naturwissenschaftlichen, ethnografischen und archäologischen Abteilungen des Museums. Insgesamt sammelte man über 13 Millionen Ausstellungsstücke. Der Grundbestand der Bibliothek des Museums umfasst ca. eine Million Bände. Dazu kommen noch ungefähr 250.000 Werke aus den Handbibliotheken der einzelnen Abteilungen.

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Die Renovierung des Museums

Die Renovierungsarbeiten am Nationalmuseum in Prag wurden im Jahr 2018 abgeschlossen. Das Museum wurde nach einer umfassenden, siebenjährigen Renovierung am 28. Oktober 2018 anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Tschechoslowakei wiedereröffnet.

Die Sanierung umfasste sowohl die historischen Teile des Hauptgebäudes als auch moderne Erweiterungen, darunter eine unterirdische Verbindung zum benachbarten Neuen Gebäude des Nationalmuseums. Seit der Wiedereröffnung ist das Museum mit modernen Ausstellungen und verbesserten Besuchereinrichtungen zugänglich.

Bilder vom Nationalmuseum

Ort für Filmfreunde

Eine pittoreske Stadt wie Prag wird natürlich immer wieder als Filmkulisse genutzt. Ob Jon Voigt in „Mission Impossible“ von der Karlsbrücke in die Fluten der Moldau stürzt, Matt Damon als Jason Bourne auf Franka Potente als Marie in „Bourne“ im Luxushotel Boscolo trifft oder Miloš Forman für seinen Oscar-prämierten Film „Amadeus” die verschiedensten Prager Orte als Kulisse für das alte Wien einsetzte: immer wieder schlägt das große Kino für seine Blockbuster hier auf. Auch das Nationalmuseum wurde als Drehort genutzt. Vor allem die imposante Innenausstattung hat es den Filmleuten angetan. So filmte man im Foyer des Museums Szenen einer Party in der amerikanischen Botschaft für den Film „Mission Impossible“ mit Tom Cruise in der Hauptrolle. In dem James-Bond-Klassiker „Casino Royal“ mit Daniel Craig nutzte man den Innenbereich als Kulisse für ein Hotel in Venedig. Auch in dem Krimi zu Jack the Ripper „From Hell“, in dem Johnny Depp die Rolle eines Inspektors übernahm, wurde Prag als authentische Kulisse für das viktorianische London ausgewählt. Es gibt in dem Film eine Szene, wo die Prostituierte Mary Kelly dem Inspektor das Portrait von Prinz Albert zeigt. Auch sie spielt im Nationalmuseum.

Hier ein Filmausschnitt aus "Mission Impossible":

Gebäude der ehemaligen Föderalversammlung

Das Objekt steht links vom Nationalmuseum, sieht ungewöhnlich aus und viele Besucher können es nicht so recht einordnen. Die Rede ist vom Gebäude der ehemaligen Föderalversammlung. Erbaut wurde es zwischen 1935 bis 1938, aber sein heutiges Aussehen erhielt es 1966, als es durch die Architekten Karel Prager, Jiří Kadeřábek und Jiří Albrecht erweitert und umgebaut wurde. Die herausfordernde Exponiertheit, die im Kontrast zu dem erhabenen Stil des Hauptgebäudes steht, findet man übrigens auch beim Nationaltheater vor, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft wiederum der Architekt Karel Prager die Nová scéna (Neue Bühne) im brutalistischen Stil bauen ließ.

In den Anfangsjahren diente das Gebäude als Börse. Nach dem Zweiten Weltkrieg tagte hier erst die National- und später dann die Föderalversammlung. Nach der politischen Wende richtete sich für einige Jahre Sender Radio Free Europe / Radio Liberty hier ein. Seit 2009 fungiert es als Nebengebäude des Nationalmuseums.

Adresse und Route per Google-Maps:

Václavské nám. 68, 110 00 Nové Město, Prag

Wegbeschreibung:
Entweder gehen Sie den Boulevard des Wenzelsplatzes bis zu seinem Ende oder Sie steigen in die Metrolinie A und steigen bei der Station Muzeum aus.

Route zum Nationalmuseum per Google-Maps »

Öffnungszeiten:

Täglich 10.00 - 18.00 Uhr

Letzter Einlass ist eine Stunde vor Schließung.

Icon Eintritt

Eintritt

  • Standardticket: 300 CZK

  • Ermäßigt: 150 CZK (für Schüler, Studenten und Senioren über 65 Jahre)

  • Familienticket: 600 CZK (für 2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder unter 15 Jahren)

  • Kinder unter 6 Jahren: freier Eintritt

Umrechnungshilfe

CZK = Tschechische Kronen
Ungefährer Wert: 1 € = 24 CZK

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