Bank der Legionen

Zur Geschichte des Bankhauses
Zur Vorgeschichte: Gegen Ende des Ersten Weltkriegs kam es in der k. u. k. Armee Österreich-Ungarns, in der rund 1,5 Millionen Tschechen und Slowaken kämpften, vermehrt zu Auflösungserscheinungen. Die sich vornehmlich aus tschechischen und slowakischen Kriegsgefangenen sowie Deserteuren zusammengesetzten Legionen traten gegen Ende des Krieges als eigenständige Einheiten in Erscheinung und kämpften zumeist an der Seite der Alliierten. Sie sollten nach ihrer Rückkehr für das nationale Selbstbewusstsein der ersten Republik unter dem Staatspräsidenten Masaryk eine prägende Rolle spielen. Man verklärte diese versprengten Armee-Regimenter schnell zu einem staatstragenden Mythos.
Sichtbarer Ausdruck davon ist die Bank der Legionen, in der die Soldaten, aber auch Unterstützer Geld anlegen konnten. Für den Bau des Geldinstituts in der Na Poříčí gewann man den damaligen Stararchitekten Josef Gočár, nach dessen Plänen eines der wichtigsten Zeugnisse des rondokubistischen Stils entstand. Dieser Baustil fußt auf dem klassischen Kubismus der Vorkriegsepoche, erweitert diesen aber um Bauelemente, die in der slawischen Tradition stehen. Das Bankgebäude, erbaut in den Jahren 1921 und 1923, wurde dabei so stilprägend, dass man in der Folgezeit von einem Legionärsbankstil (styl Legiobanky) sprach. An der Gestaltung der Fassade wirkten die bekannten Künstler Otto Gutfreund und Jan Štursa mit. So stammten die Kapitelle, die wichtige Schlachten aus der tschechischen Geschichte darstellen, von Štursa, während auf Höhe des ersten Stockes die Rückkehr der Legionäre gezeigt wird, das von dem damals sehr jungen Gutfreund gestaltet wurde.
Auch das Innere ist prachtvoll ausgestaltet und wirkt in der Farbgebung fröhlicher als die massiv gestaltete Fassade. Heute ist in dem Gebäude die Handelsbank ČSOB untergebracht.

Adresse und Route per Google-Maps:
Na Poříčí 1046, 110 00 Florenc
Wegbeschreibung:
Am Platz der Republik (Náměstí Republiky) wechselt man direkt in die Na Poříčí.