Top 10 Barock in Prag: Die schönsten barocken Bauwerke
Der Barockstil prägte Prag vom frühen 17. bis ins 18. Jahrhundert maßgeblich und hinterließ ein reiches kulturelles Erbe in Form von Kirchen, Palästen, Klöstern und Skulpturen. Typisch für den Barock in Prag sind die aufwändigen Fassaden, kunstvollen Innenräume und die dynamische Gestaltung, die sowohl religiöse als auch weltliche Macht symbolisieren.
Diese Top-10-Auswahl stellt die bedeutendsten barocken Bauwerke und Kunstwerke in Prag vor. Sie zeigt exemplarisch, wie der Barock die Stadtlandschaft und das kulturelle Leben der böhmischen Metropole nachhaltig geprägt hat. Von eindrucksvollen Kirchen über prachtvolle Palais bis hin zu herausragenden Skulpturen – diese Liste bietet einen fundierten Einblick in die barocke Architektur und Kunst Prags.
Alena erklärt den Barock
Der Barock setzte sich in Prag nach 1620 durch und entwickelte sich unter italienischem und süddeutschem Einfluss zu einem eigenständigen Stil. Charakteristisch sind ovale oder zentrale Grundrisse, kräftig gegliederte Fassaden mit Pilastern, Voluten und Segmentgiebeln sowie betonte Kuppeln mit Laternen. Innenräume entfalten ihre Wirkung durch illusionistische Deckenmalerei, Lichtregie, Stuck und Raumtiefe. Architekten wie Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer oder Jean-Baptiste Mathey prägten mit Kirchen, Palästen und Gartenanlagen das Prager Stadtbild bis weit ins 18. Jahrhundert.
Wer mehr über die Gotik in Prag erfahren möchte, empfehle ich folgende Führungen:
St.-Nikolaus-Kirche (Kleinseite)
Malostranské náměstí 556/29, Praha 1
Die monumentale Kuppelkirche von Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer gilt als bedeutendstes Barockbauwerk Prags. Innen beeindruckt sie mit reichen Stuckaturen, Deckenfresken und einer gewaltigen Orgel, auf der einst Mozart spielte. Der Glockenturm kann bestiegen werden und bietet einen Blick über die Altstadt. Ein Meisterwerk des böhmischen Hochbarocks.
Palais Clam-Gallas
Husova 158/20, Praha 1
Einer der prachtvollsten barocken Adelspaläste in der Prager Altstadt. Erbaut ab 1713 nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Alliprandi, dient er heute als Kultur- und Ausstellungsstätte. Die repräsentative Treppenanlage und barocken Prunksäle wurden 2021–2023 sorgfältig restauriert. Ein Highlight für Architekturinteressierte.
Der Vrtba-Garten
Karmelitská 373/25, Praha 1
Der barocke Terrassengarten am Hang der Petřín-Höhe ist ein verborgenes Juwel der Kleinseite. Ab 1715 von Kaňka angelegt, beherbergt er Skulpturen von Matthias Braun, symmetrische Broderiebeete und eine herrliche Aussicht. Der Zugang erfolgt diskret über einen Durchgang vom Palais Vrtba. Besonders stimmungsvoll in den frühen Morgenstunden.
Das Loreto-Heiligtum
Loretánské náměstí 7, Praha 1 – Hradčany
Der barocke Terrassengarten am Hang der Petřín-Höhe ist ein verborgenes Juwel der Kleinseite. Ab 1715 von Kaňka angelegt, beherbergt er Skulpturen von Matthias Braun, symmetrische Broderiebeete und eine herrliche Aussicht. Der Zugang erfolgt diskret über einen Durchgang vom Palais Vrtba. Besonders stimmungsvoll in den frühen Morgenstunden.
Das Klementinum
Mariánské náměstí 190/5, Praha 1
Das ehemalige Jesuitenkolleg entwickelte sich ab Mitte des 17. Jahrhunderts zum größten Barockkomplex der Prager Altstadt. Besonders berühmt ist die barocke Bibliothek mit Fresken und astronomischen Instrumenten. Die Spiegelkapelle ist ein Paradebeispiel für barocke Raumwirkung. Heute ist hier die Nationalbibliothek untergebracht.
Sommerpalais Michna
Všehrdova 19/1, Praha 1 – Malá Strana
Eines der frühesten Beispiele für barocke Profanarchitektur in Prag, entstanden um 1620. Die Fassade zeigt manieristische Einflüsse, das Gebäude liegt eingebettet in eine großzügige Gartenanlage. Heute beherbergt es eine Musik- und Tanzakademie. Architektonisch reizvoll und ruhig gelegen abseits der Touristenströme.
Die Kreuzherrenkirche
Křížovnické náměstí 3, Praha 1
Direkt bei der Karlsbrücke gelegen, ist diese Kirche Teil des ehemaligen Kreuzherrenklosters. Der französische Architekt Jean-Baptiste Mathey entwarf sie ab 1679 mit einer eindrucksvollen Kuppel über dem Zentralraum. Die Innenausstattung ist ein Beispiel für den Übergang vom Früh- zum Hochbarock. Weniger bekannt, aber künstlerisch hochrangig.
Das Palais Waldstein
Valdštejnské náměstí 17/4, Praha 1 – Malá Stran
Der erste monumentale Barockpalast Prags entstand für Albrecht von Wallenstein zwischen 1624 und 1630. Die Anlage umfasst prachtvolle Säle, eine Sala terrena und einen Garten mit Arkaden und künstischer Grotte. Heute Sitz des tschechischen Senats. Der Garten ist öffentlich zugänglich und zählt zu den eindrucksvollsten in Prag.
Schloss Troja
U Trojského zámku 1/4, Praha 7 – Troja
Das barocke Landschloss wurde ab 1679 für die Familie Sternberg errichtet und zeigt starke französische und italienische Einflüsse. Besonders bekannt ist die monumentale Freitreppe mit Götter- und Titanenfiguren von Braun und Geißel. Innen erwarten den Besucher Freskenzyklen und barocke Raumkunst. Heute Teil der Nationalgalerie Prag.
Kirche der Siegreichen Jungfrau Maria (Prager Jesulein)
Karmelitská 385/9, Praha 1 – Malá Strana
Die Kirche beherbergt das berühmte Prager Jesulein, eine weltweit verehrte Christusfigur aus Wachs. Der ursprünglich frühbarocke Bau wurde mehrfach umgestaltet und erhielt eine reiche Innenausstattung. Noch heute ist sie ein lebendiger Wallfahrtsort. Besonders beliebt bei internationalen Besuchern.