Der Teynhof
Letzte Aktualisierung:
23.9.2023
Kurzinfos vom Prag-Guide
- Die Anfänge des Teynhofs gehen auf das 11. oder 12. Jahrhundert zurück.
- Es war der wichtigste Handelsplatz im Mittelalter für Kaufleute aus aller Welt. Er diente als Warenumschlagsplatz und Zollplatz für Kaufleute, die ihre Waren in der Stadt verkaufen wollten oder auf Durchreise waren.
- Die Einnahmen daraus waren eine wichtige Finanzquelle für Prag.
- Ab dem 15. Jahrhundert verlor der Teynhof seine große wirtschaftliche Bedeutung und war nur mehr für den lokalen Markt zuständig.
- Das Areal wurde von 1981 bis 1996 grundlegend restauriert und renoviert.
- Das historisch bedeutendste Gebäude darin ist das Granovský-Palais mit seiner Arkaden-Loggia. Es ist eines der besterhaltenen Renaissance-Kleinode Prags.
Adresse und Route per Google-Maps:
Týn 638/5, 110 00 Staré Město
Wegbeschreibung:
Die Tynska-Gasse, die direkt vom Altstädter Ring abgeht (links neben den Bürgerhäusern, die vor der Teynkirche stehen), führt direkt zum Teynhof.
Hinweise zur Barrierefreiheit
Die Beschreibung bezieht sich auf das Haus zum Goldenen Ring (Dům U Zlatého prstenu) mit seinem Museum zur Stadt Prag, das im Teynhof gelegen ist.
Zugang
Vor dem Eingang des Gebäudes befindet sich ein grobes Pflaster aus großen Würfeln. Die Haupteingangstür (100 cm breit) öffnet sich mechanisch in das Innere des Galeriesaals. Rechts vom Eingang befindet sich eine nicht gekennzeichnete Glocke (124 cm hoch).
Innenraum
Auf der linken Seite befindet sich eine Registrierkasse mit Theke (Höhe 115 cm), die je nach Bedarf der Ausstellung verschoben werden kann. Ein Teil der Ausstellungsfläche befindet sich im Erdgeschoss hinter der Kasse, zu der ein schräger Gang führt (Neigung 10 %, Breite 121 cm, Länge 207 cm). Alle Etagen sind über einen Aufzug erreichbar, der sich am Ende der Haupthalle auf der linken Seite befindet; der Boden zum Aufzug hin hat in einem Teil eine leichte Neigung (6 %). Ein anderer Teil der Ausstellungsfläche ist über den Außenhof zugänglich. Der Zugang zum Innenhof erfolgt über Doppeltüren (Hauptflügel 70 cm breit, Nebenflügel 65 cm breit) und weitere Türen mit den gleichen Parametern. Das Café ist ebenfalls durch Doppeltüren vom Hof aus zugänglich, ebenfalls mit den gleichen Parametern.
Untergeschoss
Hier sind alle Durchgänge breiter als 80 cm, die einzelnen Erhöhungen in den Türen werden durch kurze Metallrampen (Neigung 12-16 %) gelöst. Die Erhöhung des hinteren Teils des Ausstellungsraums wird durch eine feste gerade Rampe (Neigung 8,8 %, Breite 114 cm, Länge 300 cm) ausgeglichen. Im Untergeschoss befinden sich eine Garderobe mit einem Tresen (Höhe 89 cm, 110 cm) und eine modifizierte Toilette, die aufgrund ihrer unzureichenden Abmessungen als nicht zugänglich eingestuft wird.
1. Stockwerk
Ein Teil der Ausstellungsfläche ist durch Doppeltüren zugänglich (Hauptflügel 59 cm breit, Nebenflügel 64 cm breit), die während der Öffnungszeiten ständig geöffnet sind. Einzelne Erhöhungen in den Türen sind durch kurze Rampen (Neigung 7-16 %), max. Länge 120 cm) gelöst.
2. Stockwerk
Im zweiten Obergeschoss setzt sich die Exposition fort, ein Teil des Raumes ist nur durch einen verengten Durchgang (Breite 77 cm) zugänglich. Diese Verengung kann über einen Balkon umgangen werden, der durch eine einflügelige, nach innen öffnende Tür (Breite 84 cm) zugänglich ist. Die einzelnen Erhöhungen in den Türöffnungen sind durch kurze Rampen (8-14 % Steigung) gelöst. Es gibt einen Leseraum mit Tischen (Unterfahrhöhe 66 cm), der über eine kurze Rampe (8 % Steigung, Breite 139 cm, Länge 125 cm) zugänglich ist.
3. Stockwerk
Alle Durchgänge sind breiter als 80 cm, einzelne Überhänge in den Türöffnungen werden durch kurze Metallrampen (Neigung 10-11 %, Breite min. 120 cm, Länge min. 30 cm) gelöst.
Aufzug
Ein Aufzug (automatisch öffnende Türen, 110 cm breit; Fahrkorb 157 cm breit, 140 cm tief) verbindet das Untergeschoss mit dem 3. Vor dem Aufzug ist ausreichend Abstellfläche vorhanden. Die Kabine ist mit einem Handlauf (Höhe 90 cm) und einem Spiegel an der Seitenwand ausgestattet. In der Kabine gibt es keinen Klappsitz. Die maximale Höhe der Bedienelemente an den Einstiegspunkten beträgt 109 cm, die maximale Höhe der Bedienelemente im Inneren des Fahrkorbs beträgt 120 cm.
WC
Es gibt zwei angepasste - ähnlich ausgestattete - Toiletten im Untergeschoss, die jedoch aufgrund unzureichender Abmessungen als unzugänglich eingestuft werden. Die geräumigere Toilette (Türbreite 80 cm; Kabinenbreite 125-133 cm, Tiefe 147 cm) ist über den Flur zugänglich (Türbreite 90 cm; Raumbreite 213 cm, Tiefe 87 cm), und der Zugang zum Becken erfolgt vom Eingang zur Kabine aus gesehen von rechts (Breite 70 cm). Die Toilettenschüssel ist mit zwei Klappgriffen ausgestattet. Die Kabine ist abschließbar, der Schlüssel ist beim Personal an der Garderobe erhältlich.
Parken
Ein eigener Parkplatz ist nicht vorhanden.
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Zur Geschichte der Anlage
Die Anfänge des Prager Teynhofs gehen wahrscheinlich bis ins 12. Jahrhundert zurück, manche Quellen behaupten sogar, er wäre im 11. Jahrhundert gegründet worden. Auf jeden Fall war er ein wichtiger Handelsplatz im Mittelalter für Kaufleute aus aller Welt. Die Lage von Prag in Mitteleuropa und seine Bedeutung als politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum trugen zur Blüte des Ungelt bei. Übrigens: der Name "Ungelt" leitet sich vom alten deutschen Wort "gelt" ab, das "Steuern" oder "Gebühren" bedeutet. Es war also ein Ort, an dem Steuern und Zölle für den Warenverkehr erhoben wurden.
Der Teynhof hatte eine doppelte Funktion: Zum einen diente er als Warenumschlagsplatz, an dem Waren gelagert, sortiert und weiterverkauft wurden. Zum anderen wurden hier auch Zölle und Steuern von den Händlern und Kaufleuten erhoben, die ihre Waren in der Stadt verkaufen wollten. Diese Einnahmen waren für die städtische Verwaltung von großer Bedeutung und trugen zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten, Verteidigungsanlagen und anderen öffentlichen Aufgaben bei. Jeder Kaufmann, der hier einkehrte, genoss den Schutz des Königs, wofür er Gebühr bezahlen musste. Aus dieser Schutzgebühr entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Zollpflicht. Waren, die in Prag verkauft werden sollten oder Prag durchquerten. Später erstreckte sich diese auf Waren, die in ganz Böhmen eingeführt wurden. Bis zu den Hussitenkriege im 15. Jahrhundert erhielt sich die große Bedeutung des Ungelts, danach verlor Prag diese Bedeutung als Handelszentrum und war nur mehr für den lokalen Markt zuständig.
Ursprünglich hatte der Teynhof einen festungsähnlichen Charakter, um die Kaufleute und ihre teilweise sehr wertvollen Warenbestände vor Dieben zu schützen. Darauf deutet auch das Wort teyn (tyn) hin, das aus dem tschechischen übersetzt Zaun heißt. Denn der ursprüngliche Teynhof war von der Stadt getrennt und besaß eine Festungsmauer mit einem Graben davor. Der Handel im Teynhof erstreckte sich über verschiedenste Güter wie Gewürze, Textilien, Edelmetalle und vieles mehr. Auch Münzwechsler und Bankiers boten hier ihre Geschäfte an.
Das historisch bedeutendste Gebäude im heutigen Teynhofs ist das Granovský-Palais mit seiner Arkaden-Loggia, eines der besterhaltenen Renaissance-Kleinode Prags, verziert mit wunderschönem Sgraffito und Wandmalereien, die Szenen aus der Bibel und griechischen Mythologie zeigen. Er gehört zu einem Ensemble von 18 Gebäuden, die von 1981 bis 1996 nach ursprünglichen Plänen rekonstruiert und renoviert wurden.