Die Basilika St. Jakob
(Bazilika svatého Jakuba Většího)
Letzte Aktualisierung:
16.10.2023
Kurzinfos vom Prag-Guide
Die Basilika, ein Barock-Juwel in der Prager Altstadt, grenzt an den historischen Teynhof und gehört zu einem Minoritenkloster. Sie war einst der längste Sakralbau Prags, der 1232 im gotischen Baustil erbaut wurde.
Die Basilika hatte eine historische Bedeutung, da hier das Krönungsmahl des Königspaares Johann von Luxemburg und Elisabeth im Jahr 1311 gefeiert wurde. Sie diente auch als Begräbnisstätte für viele böhmische Herrscher. Kaiser Karl IV. wurde hier nach seinem Tode aufgebahrt.
Nach einem Brand im Jahr 1689 wurde die Basilika im Barockstil umgebaut, wobei das Deckengewölbe abgesenkt wurde. Neue Fassadenreliefs aus Stuck wurden hinzugefügt, die religiöse Darstellungen zeigen.
Das Innere beeindruckt mit einem langgestreckten Raum, der eine barocke Umgestaltung einer gotischen Architektur darstellt. Deckenmalereien im Mittelschiff und im Chor erzählen religiöse Geschichten und wurden im Jahr 1739 geschaffen.
Die Kirche beherbergt auch eine historische Orgel aus dem Jahr 1705, die immer noch für Orgelkonzerte genutzt wird. Im Jahr 1974 erhielt sie den Ehrentitel einer Basilica minor vom Papst und wurde 1992 als Teil des historischen Zentrums von Prag in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Adresse und Route per Google-Maps:
Malá Štupartská 635, 110 00 Staré Město
Wegbeschreibung:
Die Tynska-Gasse, die direkt vom Altstädter Ring abgeht (links neben den Bürgerhäusern, die vor der Teynkirche stehen), direkt durchgehen bis zur Malá Štupartská. Linker Hand sieht man auch gleich die Basilika.
Zur Geschichte der Basilika
Etwas versteckt in der Prager Altstadt liegt dieses Barock-Juwel. Es grenzt an den historischen Teynhof an und liegt in der Malá Štupartská. Sie gehört zu einem Minoritenkloster und war einst der längste Sakralbau Prags. Die Basilika wurde 1232 während der Regierungszeit Wenzel I. im gotischen Baustil erbaut. Im Jahre 1311 wurde das Krönungsmahl des Königspaares Johann von Luxemburg und Elisabeth, der letzten Angehörigen des Geschlechts der Přemysliden, hier gefeiert. Die Kirche war zudem ein Ort, an dem man zahlreiche böhmische Herrscher zu Grabe trug. Nach seinem Tod wurde auch der berühmte Kaiser, Karl IV. in der Basilika aufgebahrt. Später bestattete man ihn im Veitsdom. Über die genaue Lage und Aussehen des ersten Baus ist nichts Weiteres bekannt. Nach einem Brand wurde die Basilika von 1319 bis 1374 erneut im gotischen Stil aufgebaut. Dabei erreichte das Deckengewölbe eine Höhe von bis zu 30 Metern.
Nach einem weiteren Brand im Jahre 1689 wurde die dreischiffige Basilika mit einem weiteren Turm im südwestlichen Teil dann im heutigen Barockstil umgebaut. Dabei wurde das Gewölbe um bis zu fünf Meter abgesenkt. Die neu hinzugekommenen Fassadenreliefs aus Stuck stellen von links Franziskus, in der Mitte und damit über dem Haupteingang den hl. Jakobus und rechts Antonius dar. Sie wurden 1695 von Ottavio Mosto gestaltet, einem bekannten italienischen Stuckateur und Bildhauer. Die Reliefs zeigen auf dem ersten Blick ein Durcheinander von menschlichen Gestalten, die fast schon dämonische Züge aufweisen und erst in der Darstellung des Heiligen im Zentrum einen Kontrapunkt der Ruhe erhält. Doch beim genaueren Hinsehen erkennt man die genaue Gesamtkomposition der einzelnen Reliefs.
Beeindruckend ist auch das barocke Innere mit seinem langgestreckten Raum, der durch rot-braune Pilaster aus Kunstmarmor gegliedert ist. Sein Umbau gilt, laut dem Prag-Kenner Detlev Arens, "als exemplarisches Beispiel einer barocken Umgestaltung von gotischer Architektur". Die Seitenschiffe wurden dabei wenig verändert, während das Hauptschiff eine dreigeschossige Gliederung erhielt. Die beeindruckenden Deckenmalereien stellen im Mittelschiff Szenen aus der Marienlegende und im Chor die Verehrung der Dreifaltigkeit dar. Sie wurden von dem Maler Franz Voget im Jahre 1739 erschaffen.
Bekannt ist die römisch-katholische Kirche auch wegen seiner Orgel aus dem Jahre 1705, die heute noch für Orgelkonzerte genutzt wird. Sie umfasst vier Manuals, 91 klingende Register und 8277 Pfeifen.
Im Jahre 1974 bekam die Basilika von Papst Paul VI. den Ehrentitel der Basilica minor verliehen. Als Teil des historischen Zentrums von Prag wurde sie 1992 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Öffnungszeiten:
Die - So: 9.30 - 12.00 und 14.00 - 16.00 Uhr