Haus zur Schwarzen Muttergottes
Kurzinfos vom Prag-Guide
- Das Haus ist das bekannteste kubistische Gebäude von Prag.
- Der architektonische Kubismus ist weltweit einmalig und wurde nur in Prag so umgesetzt.
- Erbaut wurde es 1911 von dem Architekten Josef Gočár. Es war ursprünglich als Kaufhaus konzipiert.
- Dabei verwendete man ein neuartiges Eisenbetonskelett, dass es ermöglichte auf viele tragende Wände verzichten zu können.
- Neben einer Ausstellung zum Kubismus in dem Haus, ist im ersten Stock das m kubistischen Stil eingerichtete Grand Café Orient empfehlenswert.
Adresse und Route per Google-Maps:
Ovocný trh 569/19, 110 00 Prag
Wegbeschreibung:
Vom Altstädter Ring kommend, geht man einfach die Celetná entlang bis rechter Hand die Ovocný trh kreuzt. Das kubistische Haus befindet sich an der Kreuzung der beiden Straßen.
Route zum Haus zur schwarzen Mutter Gottes per Google-Maps »
Hinweise zur Barrierefreiheit
Eingang
Der Haupteingang zur Galerie besteht aus einer ständig geöffneten zweiflügeligen Tür (Durchgangsbreite 136 cm) mit einer Schwelle (Höhe 2 cm). Eine einflügelige Tür (Breite 96 cm), die manuell nach innen geöffnet werden kann, führt in ein Foyer, in dem sich auf der linken Seite eine Kasse mit einem Tresen (Höhe 100 cm) befindet. Eine weitere zweiflügelige Schwingtür (Breite 2 x 70 cm) führt zu einem Treppenhaus und einem Aufzug. Neben der Wendeltreppe sind die einzelnen Etagen durch den Aufzug verbunden. Links neben dem Haupteingang zur Galerie befindet sich ein Geschäftsraum - ein Laden, der von der Straße aus über +1 Stufe (Höhe 20 cm) zugänglich ist. Eine einflügelige Eingangstür (Breite 80 cm) lässt sich manuell nach innen öffnen. Der Laden ist mit einer Theke (Höhe 70 cm) ausgestattet.
Innenbereich
Obergeschoss Im Obergeschoss befindet sich das Grand Café Orient mit einer zweiflügeligen Drehtür (Breite 2 x 70 cm). Das Café ist mit Tischen mit einer Unterführung (Höhe 77 cm) ausgestattet; ein Podest am Fußende des Tisches (5 cm) ermöglicht keinen ausreichenden Zugang. Die Terrasse des Cafés ist über eine einflügelige Tür (Breite 86 cm) mit einer Schwelle (2 cm Höhe) zugänglich, die sich von innen manuell öffnen lässt. Die Terrasse bietet nicht genügend Bewegungsfreiheit (Tiefe 130 cm). Zweite bis vierte Etage. Die Galerieausstellung und ein Atelier befinden sich auf drei identischen Etagen. Der Zugang zur Ausstellung erfolgt über eine zweiflügelige Pendeltür (Breite 2 x 70 cm), die zum Zeitpunkt der Ausstellung ständig geöffnet ist. Die Ausstellungsflächen sind ohne Aufzug.
Aufzug
Ein Aufzug verbindet das Erdgeschoss mit dem vierten Stockwerk. Der Rangierraum vor dem Aufzug ist durch eine Nische (Breite 97 cm, Tiefe 55 cm) begrenzt. Die Aufzugtüren sind automatisch (Breite 80 cm). Die Kabine (Breite 132 cm, Tiefe 136 cm) ist mit einem Handlauf (Höhe 92 cm) und Spiegeln an den Seitenwänden ausgestattet. Ein klappbarer Sitz ist nicht vorhanden. Das äußere Bedienfeld hat eine maximale Höhe von 111 cm, die maximale Höhe der Tasten in der Kabine beträgt 124 cm.
WC
In der 3. Etage befindet sich eine barrierefreie Toilette für Männer und in der 2. Etage eine Toilette mit den gleichen Parametern für Frauen. Die Kabinen (Türbreite 90 cm; Kabine: Breite 170 cm, Tiefe 197 cm) befinden sich in einem Flur (Türbreite 88 cm; Flur: Breite 170 cm, Tiefe 104 cm). Der Zugang zur Toilette befindet sich vom Eingang aus gesehen auf der rechten Seite (Breite 114 cm). Die Toilette hat zwei klappbare Haltegriffe. Die Griffe sind nicht stabil und halten nicht in der oberen Position.
Parken
Ein reservierter Parkplatz befindet sich beim Pulverturm (Prašna brána) in der Straße Na Prikope.
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Zur Baugeschichte des Gebäudes
Die Errichtung des kubistischen Gebäudes wurde 1911 von dem Kaufmann František Josef Herbst beauftragt, der in dieser vorzüglichen Lage, umgeben von barocken und neobarocken Häusern, ein modernes Kaufhaus plante. Mit der Umsetzung beauftragt wurde der Architekt Josef Gočár, der vom Magistrat auferlegt bekam, dass die Fassade des Hauses "in ihrem Maßstab und der gesamten Lösung mit Rücksicht auf das altehrwürdige Milieu" gestaltet werden müsse. Zudem hieß es weiter:
"Es ist im Gegenteil notwendig, die Fassade im modernen Stil als Ausdruck der architektonischen Auffassung der heutigen Zeit und als Werk, das den modernen Anforderungen entspricht"
aus: "Das kubistische Prag", S. 25
Eine erstaunliche Aussage, wenn man bedenkt, dass wir uns hier am Beginn des sogenannten Königsweges befinden, der nicht nur von vielen Einheimischen aufgesucht wurde, sondern auch damals schon ein geschichtliches Herzstück Prags und touristischer Anziehungspunkt war. Ein erster Entwurf, den der Architekt einreichte, stieß auf Vorbehalte des verantwortlichen Landeskonservatos für Baudenkmäler Luboš Jeřábek. Er bemängelte an diesem ersten Entwurf u. a., dass die Fenster zu groß geraten seien, aber auch das Gesimse ragte ihm zu weit hervor. Gočár überarbeitete daraufhin das Ganze noch einmal und reichte im Januar 1912 einen zweiten Entwurf ein, wo der kubistische Gesamteindruck noch einmal verstärkt wurde. Hier erst erhielten der Eingang und das Balkongeländer seinen kubistischen Stil. Auch die Kapitellen an den Säulen zwischen den Fenstern sowie das heute gern fotografierte Geländer des Treppenhauses im Inneren tauchten erst im zweiten Entwurf in dieser modernen Variante auf, der dann final umgesetzt wurde.
Für die Konstruktion des Hauses nutzte Gočár ein neuartiges Eisenbetonskelett, wie es zu der Zeit in Westeuropa und Amerika in Mode kam und dass es ihm ermöglichte auf viele tragende Wände verzichten zu können. Das kam vor allem dem ersten Stockwerk zugute, das aus einem einzigen Raum besteht, nur unterbrochen durch das Treppenhaus. Darin befindet sich heute das Grand Café Orient, eine herrliche Nachbildung des ursprünglichen kubistischen Kaffeehauses.
Öffnungszeiten:
Kubistische Dauerausstellung:
Dienstag bis Sonntag: 10 - 18 Uhr
Grand Café Orient
Montag - Freitag: 9 - 22 Uhr
Samstag und Sonntag: 10 - 22 Uhr